Maiija

I Am


Info
Musikrichtung: Indie Pop

VÖ: 15.09.2023

(Noise Appeal Records)

Gesamtspielzeit: 39:36

Internet:

https://www.maiija.net/
https://store.noiseappeal.com/
https://bite-it-promotion.de/


Hinter dem Projekt Maiija steckt die Österreicherin Marilies Jagsch. Unter eigenem Namen veröffentlichte sie ein Debüt-Album im Jahre 2008. Sie singt, spielt Gitarre und Piano auf dem Debütalbum von Maiija, I Am. Ja, und wer genau hinschaut, mit I Am beginnt jeder der elf selbstkomponierten Songs.

In der Presseinfo ist zu lesen, dass die Protagonistin einst als "Österreichs interessanteste Stimme im Indie Sektor" bezeichnet wurde. Ja, interessant klingt sie, und irgendwie erinnert sie mich auch an einige andere Stimmen der internationalen Musikszene, spontan fallen mir Melanie und Chrissie Hynde ein, jedenfalls in Anteilen. Aber auch Lucinda Williams könnte ein wenig passen, und so mag Jede/r vielleicht noch andere Assoziationen finden.

Das Album wurde mit renommierten Musikern*innen der Wiener Musikszene aufgenommen und ist recht interessant instrumentiert, in einem Mix aus stark elektronischer Bereitung und echten Streichinstrumenten, und dazwischen auch einmal mehr gitarrenbetont, aber letztlich nie überladen, sondern oft eher spärlich und reduziert. So kommt dann die Stimme von Marilies besser zur Geltung, beispielhaft sei hier "I am echo" zu nennen, wo sie nur sanft von Gitarre und Bass begleitet wird, und das Vokal-Arrangement zusätzlich zur Solostimme wirkt entsprechend dazu. Und so wirkt es dann auch ein wenig mystisch, wenn sich aus dem Hintergrund breitflächige Klänge eines Synthesizers ausbreiten.

Als sehr gelungen halte ich auch das von den Streichern eingeleitete und dann vom Piano gemeinsam ausgeführte "I am love", diese Stimmung ist berührend und wirkt äußerst melancholisch. Dieser Ausdruck steigert sich auch im Laufe des Albums und nimmt zu, parallel zu den immer stärkeren reduzierten Arrangements, und das sind dann für mich auch die stärkeren Songs, weil sie sehr viel mehr Intimität ausdrücken, der Zugang zu dieser Stimmung erhöht sich dramatisch, man steckt letztlich immer tiefer darin und kann sich wunderbar verlieren, herrlich nachzuvollziehen auch mit dem Song "I am misguided". Schließlich muss ich aber auch feststellen, dass sich einige Songs doch sehr ähneln und keiner wirklich heraussticht, dergestalt, dass man sich spontan an ihn erinnern kann. So gewinnt die Musik ab Track Fünf eher den Eindruck einer Suite, die sich mittels jedes Songs mit einem Unterthema zu beschäftigen scheint, aber musikalisch als Einheit betrachtet, eine sehr emotional geprägte Aneinanderreihung.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 I am forever
2 I am a nightmare
3 I am consumed
4 I am an echo
5 I am love
6 I am legion
7 I am misguided
8 I am a volcano
9 I am a witness
10 I am not ready to let go
11 I am letting go
Besetzung

Marilies Jagsch (piano, guitar, vocals)
Peter Paul Aufreiter (bass, synth, guitar, additional programming)
Gernot Scheithauer (drums)
Lukas Lauermann (cello)
Emily Stewart (violin, viola, vocals - #11)
Markus Reiter (guitar - #8,9)
Konstantin Jagsch (double bass - #5, 7)
Manuel Riegler (guitar and whales - #10)
Erin Jorgensen (vocals - #6)
Daniel Hämmerle (vocals - #11)



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