Agus, G. (Quartetto Vanvitelli)
Sonaten für Violine und Basso Continuo op. 1
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Info |
Musikrichtung:
Barock / Frühklassik
VÖ: 04.11.2022
(Arcana / Outhere / Note 1 / CD / 2021 / Artikelnr. A531)
Gesamtspielzeit: 68:20
Internet:
Quartetto Vanvitelli
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EIN SARDE IN LONDON
Mit knapp 20 Jahren kam der aus Cagliari auf Sardinien gebürtige Giuseppe Angus (1722-1798) nach London. Nicht wenige italienische Musiker versuchten damals, in der prosperierenden und kulturliebenden Metropole ihr Glück zu machen. Auch Agus gelang dies über einen beachtlichen Zeitraum leidlich, bis er - der auch im Musikalienhandel tätig war - 1776 bankrott ging und nach Paris übersiedeln musste. Agus kompositorisches Schaffen ist überschaubar, nachdem es nunmehr gelungen ist, dies von den Werken seines namensgleichen Sohnes abzugrenzen. Die 6 Sonaten für Violine Solo und Basso Continuo erschienen als sein Opus 1 im Jahre 1751 und waren immerhin so erfolgreich, dass er sie 1760 in einem Reprint sogar noch einmal neu auflegte.
Strukturell am Vorbild von Corellis-Sonaten ausgerichtet, zeigen sie sich exakt an der Grenze zwischen Barock und Vor- bzw. Frühklassik: Der neapolitanische Barockstil ist in ihnen zwar noch dominant und findet seinen Ausdruck auch im Spiel mit Variationen. Zugleich tritt ein stärker lyrisches und galantes Element hinzu, das die Stücke überwiegend in Richtung eingängiger Unterhaltungsmusik treibt. Die Violinstimme ist virtuos ausgeprägt, erhält aber mehr und mehr Raum zum Affekt, mitunter auch mit einer Prise Humor oder volkstümlichen Einsprengseln. Die Begleitung bleibt im Hintergrund und erhält nur bei wenigen knappen Einwürfen dialogische Funktion.
Das ist alles solide gearbeitet, bleibt im Repertoirewert aber begrenzt und hält wenig Überraschendes bereit. Dies soll indes den Einsatz und die Agilität, mit der das Quartetto Vanvitelli die Musik präsentiert und ihr einen guten Teil Lebendigkeit hinzufügt, nicht schmälern.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Sonate a violino solo e basso, op. 1
The Allemands |
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Besetzung |
Quartetto Vanvitelli
Gian Andrea Guerra: Violine
Nicolo Brovelli: Cello
Mauro Pinciaroli: Laute
Luigi Accardo: Cembalo
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