Taylor McCall
Black Powder Soul
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Der Sänger und Gitarrist Taylor McCall wuchs in South Carolina auf, erlernte das Gitarrenspiel autodidaktisch und nun legt er mit Black Powder Soul sein Debütalbum vor, eigentlich sein zweites, soll doch noch ein Vorgänger existieren, "Southern Heat" aus 2017.
Am Herzen lag dem Musiker wohl sehr, seinem verstorbenen Großvater eine besondere Ehre zuteil werden zu lassen. So hört man dessen Gesang sowohl im "Intro" als auch im "Outro" von "Old Ship Of Zion". Doch dieser Sound im Gospel-Gewand täuscht, denn diese Musik ist nicht zu erwarten im Verlauf der Platte. Gemäß des Pressetextes äusserte sich McCall wie folgt zur Musik des Albums: Für mich fühlte es sich an wie das, wovon ich seit Jahren geträumt hatte. "Black Powder Soul" ist der Kreislauf des Lebens: Du wirst hier abgesetzt, vom alten Schiff Zion, und alles dazwischen ist das Leben selbst, von gut bis schlecht. Die Dinge, die die reine Seele verstopfen, sind alle hier drin. Wir alle haben eine "Black Powder Soul", die explodieren kann, aber es gibt auch Erlösung in uns allen.
Nun, insofern vielleicht doch eine Spur Gospel hinsichtlich der Botschaft, die eine Erlösung verspricht. Doch wie ist das nun verpackt? Ich meine, es klingt mitunter ein wenig düster, geheimnisvoll, mystisch, so assoziiere ich rasch zu Musik aus dem Swamps, aus den Sümpfen Louisianas, sich inhaltlich auf Voodoo, Teufelsaustreibung und ähnlichem befassend. Die Geister spuken gewaltig und dumpf dank der entsprechenden Instrumentierung. Doch dieses ist dadurch keine Musik, die herunterzieht in die Tiefen der Sümpfe. Vielleicht ist es genau das, vielleicht können wir dadurch gerade das Dunkle in uns hervorholen, darüber nachdenken und es bekämpfen und besiegen. Dann ist diese Botschaft eine gute!
Auch klar und akustisch und spartanisch kann es zugehen mit einem Song wie "White Wine", hier schwebt dann auch, wie oft in einigen Songs, ein gewisses Blues-Feeling mit, ohne, das es Blues ist. Und so strahlt Black Powder Soul eine ganz eigene und individuelle Stimmung aus, die absolut fesseln kann. Fesseln allein durch die überzeugende Darbietung des Protagonisten, der mit Herzblut und viel Authentizität dabei ist. Und auch der Gänsehaut verursachende Sound von "Lucifer" treibt uns mit rauen Blues-Feeling den Teufel aus.
"Crooked Lanes" erinnert mich ganz stark an einen anderen, leider nicht so bekannten Musiker, an Troy Petty. Denn auch er singt mit einer kraftvollen Stimme und bringt diese kraftvolle Stimmung oft zu Gehör. Auf "Crooked Lanes" wird dieses noch unterstützt durch die hochgepegelte Gitarre und das druckvolle Schlagzeug. Das ist für mich Roots-Rock pur, ohne Schnörkel, direkt auf den Punkt gebracht.
Und dieser betörende leidenschaftliche Druck ist es, der die ganze Platte wie ein roter Faden durchzieht, mal in einer schleppenden Variante wie das packende "Hells Half Acre" oder mehr im Blues-Modus im "Surrender Blues", der sich stärker an den Blues Roots orientiert, aber dumpf stampfend in die Neuzeit transportiert. Und hier kommt dann auch wieder der Gospel durch, werden doch textlich auch Jesus und der Teufel erwähnt.
Sehr packend ist dieser raue Sound der Musik, man spürt diese Energie, aus der Seele, aus dem Bauch heraus, Emotionen, losgelassen und in einfache Songstrukturen eingepackt. So ist man gewappnet, irgendwelchen Dämonen entschieden entgegen zu treten. Schublade? Nun - mache ich es mir einfach, dann Americana. Aber letztlich muss ich dem Musiker bescheinigen, dass es ihm gelungen ist, eine sehr starke individuelle Note einzubringen, die man so nicht mehr so häufig findet. Anhänger dieser Musik könnten sich aus verschiedenen Richtungen rekrutieren, ob aus Rock, aus Country, Singer/Songwriter oder auch Blues.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Old Ship Of Zion Prelude
2 Black Powder Soul
3 Red Handed
4 White Wine
5 Crooked Lanes
6 Hells Half Acre
7 Man Out Of Time
8 Surrender Blues
9 South Of Broadway
10 Wide Open
11 Highway Will
12 So Damn Lucky
13 Lucifer
14 Old Ship Of Zion Outro
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Besetzung |
Taylor McCall (vocals, guitars)
Rest unbekannt
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