Duck Fever
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Eine Ente, die sich im Booklet im weißen Anzug auf der Tanzfläche präsentiert – das konnte 1978 auf einem Album namens Duck Fever nur als Parodie auf John Travolta in Saturday Night Fever verstanden werden.
Dem wird James Montgomery bestenfalls ansatzweise gerecht. Er zeigt sich auf Duck Fever vor allem von zwei Seiten. Im Zentrum des Albums hat er den Blues; an den Rändern mischt er Funk mit Soul. Gut wird er, wenn er sich eingroovet. Das gelingt zum Beispiel bei dem mit Mundharmonika versetzten Blues „Heaven help me“ und dem weichen Funk „Working on a Love Affair“. Wo das nicht gelingt, und das gilt mindestens für die Hälfte des Albums, wird es blass und die Stücke gehen bestenfalls als Filler durch.
Das Yardbirds-Cover „For your Love“ ist gelungen. Dass es das Stück ist, das am Nachhaltigsten im Ohr bleibt, setzt ein deutliches Fragezeichen hinter die kompositorischen Fähigkeiten Montgomerys. „Who'll be the Next in Line?” ist ein okayer Follower des Openers.
Bereits nach einer guten halben Stunde ist das Duck Fever ausgeheilt. Verständlich. So ernst war die Krankheit nicht.
Norbert von Fransecky
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