Reckless Kelly
Long Night Moon
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Die Band aus Texas ist seit vielen Jahren Inbegriff des Country Rocks neuzeitlicher Ausrichtung, in Verbindung mit dem mittlerweile allgegenwärtigen Begriff Americana.
Die Gebrüder Braun sind Dreh- und Angelpunkt seit dem ersten Album aus 1998.
Hier regieren die Gitarren, bereits ein Blick auf die Besetzungsliste lässt das erahnen.
Und wenn ich dann noch lese, dass unter den Gästen Lloyd Maines drei Mal an der Pedal Steel zu hören sein wird, dann frohlockt mein Herz, bin ich doch noch immer ein Fan der legendären Maines Brothers Band aus Lubbock, Texas, der Band der vier Brüder, die von 1978 bis 1990 acht Platten vorlegten.
Sie kreierten einen besonderen Stil, der Elemente aus Country, Rock ‚’n’ Roll und Bluegrass beinhaltete, also das, was man heute wohl als Americana bezeichnet.
Und immer dann, wenn Lloyd irgendwie seine Finger im Spiel hatte, wurde ich nicht enttäuscht, so war er unter anderem auch maßgeblich am Erfolg der Dixie Chicks beteiligt, ist er doch Vater von der dort mitwirkenden Natalie Maines.
So lag es nah, dass ich bei der neuen Platte von Reckless Kelly unweigerlich hellhörig werden musste.
Und so bin ich abermals nicht enttäuscht worden, aber das wurde ich eh‘ nie von der Band.
Ihre Musik ist tief geerdet im Bereich des Red Dirt-Sounds, die Texte sind direkt aus dem Leben gegriffen, das Übliche halt, Liebe, Streit, Verzweiflung, große Emotionen und alles, was das Herz berührt. Entsprechend sind die Songs auch gestaltet und wirken so sehr authentisch.
Als Hörer bin ich somit gleich mitten im Geschehen, ja, ich kann teilhaben an dieser Flut von Emotionen, die auf mich zurollt, und ganz tief berühren dann solche Songs wie Irish Goodbye, deren melancholische Stimmung noch vom Einsatz von Fiddle und Pedal Steel aufwühlend unterstützt wird.
Hier ist eigentlich jeder Titel ein Volltreffer, hier haben die Musiker ins Schwarze getroffen und Musik geschaffen, die alle Sinne anspricht, ob, wie gerade, ein wenig geschluchzt werden darf oder knallhart gerockt wird. Mich beeindrucken auch immer wieder solche Titel, wie es sie schon lange in der Geschichte des Country Rocks gibt, hier allen voran das wunderschön harmonische The Girl I Knew.
Ursprünglich in der amerikanischen Originalausgabe mit zwölf Titeln bestückt, hat uns die deutsche Vertretung Blue Rose noch einen Extratrack spendiert, danke dafür!
Dieses, mittlerweile zehnte, Album, spiegelt gekonnt die Summe der Erfahrungen wider und
ist sehr gelungen, Leidenschaft pur…
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Long Night Moon (5:20)
2 Real Cool Hand (3:56)
3 Irish Goodbye (3:45)
4 Every Step Of The Way (3:37)
5 Be My Friend (5:00)
6 The Girl I Knew (4:05)
7 I Can't Stand It (4:31)
8 The Last Goodbye (4:41)
9 Didn't Mean To Break Your Heart (3:43)
10 The Only Home I've Ever Known (4:03)
11 Long Night Moon - Reprise (1:02)
12 Idaho (3:42)
13 Any Direction From Her [Bonus Track] (3:31)
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Besetzung |
Willy Braun (lead vocals, rhythm guitars, harmonium, harmonica, percussion)
Cody Braun (electric tenor guitar, fiddle, mandolin, percussion, harmony vocals)
David Abeyta (lead guitars, lap steel, piano, percussion)
Joe Miller (bass, upright bass, bowed bass)
Jay Nazz (drums, percussion)
Additional Musicians:
Bukka Allen (Hammond B3 - #1,2,4,8,11)
Lloyd Maines (pedal steel - #3,6,9)
Jeff Plankenhorn (Dobro - #10)
The John Ross Silva (shaker - #10,11)
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