Celeste
Animale(s)
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Bisher hatten die Franzosen Celeste ihre Platten im Akkord veröffentlicht - vier Stück innerhalb von vier Jahren. Dieses Mal ließ sich das düstere Quartett etwas länger Zeit. Drei Sommer sind bereits vergangen, seitdem Morte(s) Nee(s) das Licht der schwarzen Welt erblickte.
Dabei ist Animale(s) - so der Name des neuesten Machwerks - tatsächlich das wohl ausgeklügeltste Album der Band geworden. Ein Konzeptalbum dazu, verteilt auf zwei CDs, bzw. LPs. Es erzählt eine Art Liebesgeschichte eines jungen Paars, die unaufhaltsam ihrem tragischen Ende entgegen steuert. Das Ganze wird schonungslos nachgezeichnet und die Worte scheinen es auch, was Celeste in den Mittelpunkt der Platte gestellt haben.
Die einzelnen Stücke sind ziemlich textlastig. Voller Inbrunst und mit gelebter Verzweiflung sowie überbordendem Hass werden dem Hörer die Worte regelrecht entgegen gespuckt. Der Sound darunter klingt dabei wie eine konsequente Fortführung der Stilistik von Morte(s) Nee(s). Das kalte, klirrende Element, das man sonst eher vom norwegischen Black Metal kennt, steht weiter im Fokus. Trotzdem sind Celeste stilistisch nicht so ganz zuzuordnen. Denn nach wie vor macht man keinen Hehl daraus, dass man sich auch gerne in den Genres Hardcore, Post-Metal und Screamo bedient. Hauptsache düster - und intensiv.
Denn intensiv, das ist die Animale(s) zweifelsohne geworden. Wie ein Malstrom zieht einen das Album hinunter. Rettung: ausgeschlossen. Gerade die erste Hälfte der (Doppel-)Platte ist besonders unbarmherzig. Abgesehen von dem etwas atmosphärisch angelegten Instrumental „(X)“ steht giftige Raserei im Mittelpunkt. Würde man nicht auf kleine Nuance achten, könnte man das Ganze gut und gerne für äußerst eintönig und gleichförmig halten. Die zweite Hälfte gibt sich zumindest hier etwas abwechslungsreicher. Aber wer es bis dorthin ausgehalten hat, liegt entweder schon erschöpft unter dem Tisch oder weiß genau diese emotionale Brachialität zu schätzen. Doch mit „D’errances en inimitiés“ zeigen Celeste, dass sie das Laut-Leise-Spiel nach wie vor beherrschen.
Mit dem überlangen „Outro“ geht ein zwar anstrengendes, aber doch wieder lohnendes Album zu Ende. Es verschluckt den Hörer wie ein schwarzes Loch. Wie man wieder heraus findet, ist ungewiss. Mit dieser zu Klang gewordenen Katharsis haben Celeste bewiesen, dass man sie zu Recht in einem Atemzug mit ihren Brüdern im Geiste - Neurosis, Amenra, Wolves In The Throne Room - nennt.
Mario Karl
Trackliste |
CD1:
1. Laissé pour compte comme un bâtard (5:01)
2. Au pied d'une bicoque peu séduisante (3:12)
3. Sans crainte de s'avouer un jour naufragée (3:32)
4. (X) (6:36)
5. Tes âmes soeurs immaculées (5:20)
6. Dans ta salive, sur sa peau (9:20)
CD2:
1. D'errances en inimitiés (7:25)
2. Cette silhouette paumée et délabrée qui sanglote et meurt (7:30)
3. Empreinte d'érotisme (2:31)
4. (Y) (3:20)
5. Serrés comme son coeur lacéré (7:17)
6. Outro (8:09) |
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Besetzung |
Johan (Gesang)
Guillaume (Gitarre)
Antoine (Bass)
Royer (Schlagzeug)
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