Vanderbuyst die dritte - Anscheinend hat es sich Willem Verbuyst mit seiner Band zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr ein neues Album heraus zu bringen. Warum auch nicht, wenn die Maschine so gut geölt ist? Flying Dutschmen ist jedenfalls nicht weniger spaßig als seine drei Vorgänger.
Noch immer gibt es angenehm altmodischen Heavy Rock zu hören, der es allerdings nicht nötig hat, mit aller Gewalt auf der Retrowelle mit zu reiten. Bei diesem Anlauf legt die Band allerdings einen etwas größeren Wert auf Melodien und eingängige Hooks. Die Refrains sitzen einfach besser und gehen angenehmer ins Ohr, was Nummern wie „Waiting in the wings“ oder „Never be clever“ zeigen. Hier treffen sich auf angenehme Weise Kiss und Thin Lizzy. Denn auch in Sachen Herangehensweise hat sich eine Kleinigkeit geändert. Statt Livefeeling hat man sich an der Gitarrenfront nicht gescheut, auch mal mehrere Spuren übereinander zu legen, so dass es einige nette zweistimmige Leads zu hören gibt.
So klingt Flying Dutchmen etwas bombastischer und größer als seine Vorgänger. Im Kern ist es natürlich trotzdem dieselbe Band wie immer. Trotzdem kann man eine kleine Weiterentwicklung auch in Sachen Songwriting feststellen. Eine melancholische Halbballade wie „Give me on more shot“ hat man von der Partyband Vanderbuyst noch nicht gehört. Ansonsten bekommt man wieder gutes Heavy-Futter wie „Frivolous Franny“ mit seinem NWOBHM-typischen Riffing, den treibenden Rocker „The butcher's knife“ oder das eingängige „Tears won't rise zu hören“. Gutes Album - wenn auch nicht mit durchgehender Hitdichte.