The Gaslight Anthem
The Gaslight Anthem
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„Punkrock mit jeder Menge Soul“ soll das sein???
Das löst ebenso viel Kopfschütteln aus, wie die im Promoblatt (und auch bei uns) abgedruckte Tracklist. Die stimmt nämlich mit Sicherheit nicht. Wenn ich es richtig sehe, müssen alle Titel einen Platz vorgezogen werden. „Great Expectations“ ist dann wahrscheinlich entweder auf der Nummer 10 oder 11.
Nun also zum Stil.
Für Punk ist das hier, trotz seiner gelegentlich rauen Attitüde, viel zu ländlich. Da sind Irish Folk Ansätze mit drin. Vielleicht hat das den Promotexter an Tom Petty denken lassen, der hiermit nun wirklich nichts zu tun hat.
Denn auch wenn man immer wieder New Yorker Adressen in den Songs der New Brunswicker Truppe aus New Jersey findet, klingt die Musik doch so, als wäre sie massiv aus den nördlichen Regionen der britischen Insel infiziert. Punk stimmt dann – mit gaaaanz viieeell Wohlwollen – wieder, wenn man daran denkt, dass Truppen wie die frühen U2, Police vielleicht, und vor allem The Alarm, ihren gitarrifizierten Rock Sound, den die Journalisten in flächendeckender Hilflosigkeit als New Wave bezeichnet haben, auf den Trümmern einer Musikszene aufgebaut haben, die vom Punk in Grund und Boden geprügelt worden war.
Und das Schöne an der Band ist, dass sie mit ihrem Album tatsächlich fast genauso genial daher kommen, wie 1983 The Alarm mit ihrem fast vergessenen Debüt Declaration - lediglich die Hit-Dichte ist etwas geringer.
Fast-Hits schütteln die Vier dagegen im Drei-Minuten-Takt aus dem Ärmel. Dabei schaffen sie den Spagat gleichzeitig rotzig und sympathisch, unwirsch und liebenswürdig, gefühlvoll und rockig zu sein.
Ganz großes Ohrenkino, das handgemachte und gut komponierte Rockmusik wieder einmal hell zum strahlen bringt.
Der einzige Name aus dem Promozettel, den ich akzeptiere, ist Bruce Springsteen. Dazu hätte es der Formulierung „No Surrender“ „Bobby Jean“ in Track 9, „Meet me by the River's Edge”(?), auch nicht mehr bedurft.
Auch wenn The Gaslight Anthem in ihren Songs die Namen Sam Cooke, Tom Petty, Marvin Gaye und Elvis Presley erwähnen, heißt das noch lange nicht, das sie ihre Einflüsse verbaut haben.
Norbert von Fransecky
| Trackliste |
| 1 | Great Expectations | 3:11 |
| 2 |
The '59 Sound | 3:26 |
| 3 |
Old white Lincoln | 3:07 |
| 4 |
High lonesome | 3:31 |
| 5 |
Film noir | 4:16 |
| 6 |
Miles Davis & the Cool | 3:36 |
| 7 |
The patient Ferris Wheel | 3:00 |
| 8 |
Casanova, Baby! | 3:47 |
| 9 |
Even Cowgirls get the Blues | 3:22 |
| 10 |
Meet me by the River's Edge | 3:38 |
| 11 |
Here's looking at you, Kid | 4:20 |
| 12 |
The Backseat | 4:00 |
| 13 |
| 3:29 |
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| Besetzung |
Brian Fallon (Voc)
Alex Rosamilla (Git)
Alex Levin (B)
Benny Horowitz (Dr)
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