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Metaphor
The Sparrow
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Ohne Konzept machen es die Prog-Philosophen aus der Bay Area nicht. The Sparrow ist die Umsetzung des gleichnamigen Buches von Mary Doria Russell. Bei Metaphor wird draus eine Art Philosophie-SF. Ich will nicht behaupten, dass ich die Story ganz begriffen habe. Ihre kryptischen Details sind nicht die einzige Parallel zum Klassiker The Lamb lies down on Broadway. Es geht wohl darum, dass es eine Weltrumexpedition unter Führung der Jesuiten gegeben hat, die darauf hinausläuft, dass eine eigentlich glückliche Zivilisation durch den Kontakt mit den Missionaren zerstört wird, wobei das ganze keine allzu platte Religionskritik zu sein scheint.
Musikalisch befinden sich Metaphor im Wesentlichen im Fahrwasser der frühen Genesis. Dazu kommen gelegentliche Anleihen an Yes und Jazz. Neo-Prog-Versatzstücke sind selten geworden und vor allem in „We are many and they are few“ und dem instrumental nett verspielten „Stella Maris“ zu finden. Einen ganz eigenen Ausstieg findet das Album mit „Afterture“, seinen Trompeten und Klarinetten, die einen Karneval im New Orleans Stil feiern wollen.
Bei allem erkennbaren Traditionsbewusstsein, kann man Metaphor die Eigenständigkeit, die sie davor bewahrt zur Kopie zu werden, aber an keiner Stelle absprechen. Das Quintett klingt in der Regel etwas spröder, als seine manchmal zuckersüßen Vorbilder. Die musikalische Eingängigkeit wird gelegentlich – typisch für Konzeptalben – der Notwendigkeit seine Geschichte weiter erzählen zu müssen, geopfert. Und die jazzigen Elemente kennt man so aus dem frühen Brit-Prog auch nicht.
Für anspruchsvolle Prog Heads bleiben Metaphor auch mit diesem dritten Album Pflichtprogramm.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Inquisition | 4:44 |
2 | Song from a nearby Star | 1:52 |
3 | Deus vult | 5:20 |
4 | Stella Maris | 6:17 |
5 | Death in Eden | 8:09 |
6 | Challalla Khaeri | 11:46 |
7 | Garden Building | 1:48 |
8 | Sick for what the Heart wants | 2:55 |
9 | Stranded | 8:22 |
10 | Flower Harvest | 1:50 |
11 | We are many and they are few | 2:56 |
12 | Mother Night | 4:49 |
13 | God will break your Heart | 6:42 |
14 | Afterture | 3:16 |
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Besetzung |
Jim Anderson (B) John Marby (Voc) Gerg Miller (Dr) Malcolm Smith (Git) Marc Spooner (Keys)
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