Wer wie Gerold Kukulenz verschiedene Instrumente gelernt und in verschiedenen musikalischen Schubladen Erfahrungen gesammelt hat, der hat besonders gute Voraussetzungen, um ein instrumentales Entspannungsalbum nicht nach beliebigem Synthesizerbrei klingen zu lassen. Wenn diese musikalischen Erfahrungen aus dem Jazz stammen ist das - hinsichtlich Experimentalität und kompositorischer Freiheit - grundsätzlich ebenfalls von Vorteil.
Jazzelemente in einem Ambientgewand unterzubringen hat andererseits allerdings nicht ganz ungefährliche Seiten: nicht nur "Mellowdies" muss sich den Vergleich mit Fahrstuhljazz gefallen lassen. Netter Ambient ohne große Spannungsbögen.
Aber die meiste Zeit bietet Miles High entspannende und vielseitige Stücke, die zum Schluss mit dem mysteriösen "Rollin'" und dem Dagobert-Böhm-Cover "Spirits" noch richtig Fahrt aufnehmen.