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Reviews
Diverse

Our small Tribute to Blondie


Info
Musikrichtung: Punk / Pop

VÖ: 17.10.2005

(Trash 2001 Records)

Gesamtspielzeit: 56:20

Internet:

http://www.trash2001.de


Ist vielleicht der Name schuld daran, dass Blondie den Ruf einer erfolgreichen Chartband, aber musikalisch eher vernachlässigbaren Pop-Nummer angeheftet bekommen hat? Dabei ist Sängerin Debbie Harry alles andere als ein gecastetes blondes Sternchen gewesen, sondern der Kopf nicht nur vor, sondern auch hinter der Band Blondie, die intelligent und fröhlich zwischen Punk und Pop zu variieren verstand; auf beiden Seiten der Grenze echte Hits zu platzieren wusste und auch gekonnt in andren Genres (Reggae) wilderte.

Ein Tributalbum für Blondie ist zwar nicht überfällig (So groß ist die musikhistorische Relevanz der Band dann doch nicht.), aber völlig angemessen und ein probates Mittel, der Band den Rang zuzuweisen, den sie verdient. Dafür wäre es allerdings wünschenswert gewesen, noch ein paar bekanntere Namen an den Start zu bringen. Was Trash 2001 hier aufzubieten in der Lage ist, dürfte nur sehr innen Insidern bekannt sein. Das tut der Qualität des Ganzen aber keinen Abbruch.

Nur wenige Bands (Rotten Apples, The Popzillas) kopieren die Originale praktisch im 1:1 Format. “Nothing is real but the Girl” hätte ich sogar im Cover als Blondie-Stück erkannt, obwohl ich das Original nicht kenne.

Viele Stücke setzen eigene Akzente – punkiger, düster á la The Cure, mit männlichen Vocals, einem Spandau Ballet-Einschlag, mit Ska-Einflüssen oder einer Status-Quo-Kante. Allein das macht dieses Tribut-Album lohnend. Sehr schön zum Beispiel der Überhit “Heart of Glass“ im Skasound mit großem Bläsersatz.

Die Fettaugen auf der Suppe sind aber die Interpretationen, die aus den Blondie-Klasssikern etwas ganz Neues machen. Thee Flanders verwandeln den jüngsten Hit des Debbie-Clans in eine kaum wieder zu erkennende Psychobilly-Nummer. “Atomic” wird sehr sympathisch durch den Kakao gezogen (diese Huhu-Chöre!) – und zu einer Art Blondie auf NDW. “Virage dangereux gelingt es den zärtlichen Refrain des “Sunday Girl"s beizubehalten und dem Stück dennoch einen völlig neuen Groove mitzugeben – verwirrend aber gut. K-Mob träumt sich im Reggae-Sound ebenfalls völlig vom Original hinweg.
”Suzi and Jeffrey” kenne ich in der Blondie-Version überhaupt nicht. Aber wie das Stück hier mit Akustikgitarre und Violine(!) begleitet wird, dürfte wohl auch eher eine sehr eigenständige Verarbeitung durch Wet your Whistle sein.

So müssen Tribut-Alben, die Sinn machen, aussehen! Kompliment!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Shark Soup - Denis 2:15
2Silent Meow - Standing in my Way 3:38
3Genepool - War Child 3:03
4Rotten Apples - Picture this 2:34
5Die Tornados - Heart of Glass 2:56
6Thee Flanders - Maria 2:20
7The Popzillas - Hanging on the Telephone 2:09
8Stiff-o-matic-Fingerdogs - Just go away 3:32
9Skeptic Eleptic - Atomic 3:01
10Wet your Whistle - Suzi and Jeffrey 2:53
11Cut my Skin - Call me 3:05
12The Peers - X Offender 2:57
13The Guv'nors - One Way or another 4:01
14Virage dangereux - Sunday Girl 3:03
15Silent Meow - Nothing is real but the Girl 2:46
16Blondied - Rapture 5:24
17K-Mob - Dreaming 3:03
18Ragazza - Fade away and radiate 3:39

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