Es ist schwer geworden, mit Emo noch etwas zu erreichen. Auch die Musik folgt eben kapitalistischen Mustern. Kommt ein Trend, wird er von so vielen kopiert bzw. interpretiert bis er tot ist und sich der euphorische Markt wieder auf die Qualität reduziert hat. Survival Of The Fittest. Dead Silent Days könnten da vielleicht einfach zu spät dran sein, da können die Schweden nach Perfektion streben wie sie wollen.
Das alles soll bei Leibe nicht heißen, dass es sich hier um 08/15-Emo handelt. Der instrumentale Opener beispielsweise überrascht mich richtig, ein wenig dunkler produziert würde der Song auch als schleppender Industrial Hardcore durchgehen – zumindest als Discounter-Imitat von Breach.
Mit „Silkwing“ wird es dann aber auch schon ein wenig pathetisch. Die schlimme Drogenvergangenheit… und er tut es doch: er heult und jammert!
Das ganze Album ist abwechslungsreich und wirklich gut gemacht, allerdings gab es Samiam eben schon bzw. gab es Samiam im übertragenen Sinne nicht nur einmal. Wer die Schnauze noch nicht voll hat, wird mit Dead Silent Days seine Freunde haben.
Das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben, werde ich leider aber nicht los.
Kevin Kirchenbauer
Trackliste
1. –p 2. Silkwing 3. So Sold 4. On 5. Resemblance With An Image 6. In My Shadow 7. Everlasting 8. Your Shining Armour 9. Pretty You 10. Eyes Wide Open
Besetzung
Jens – Bass Lars – Gitarre Philip – Gesang Johan – Schlagzeug Henrik – Gitarre