Eela Craig

Hats of Glass (Review-Serie, Folge 2)


Info
Musikrichtung: Prog / Krautrock

VÖ: 15.12.2023 (1977)

(MiG)

Gesamtspielzeit: 39:29



Eela Craig-Review-Serie, Folge 2: Hats of Glass

Wie bereits in der ersten Folge dieser Review-Serie angekündigt, gibt es in dieser Ausgabe die Rezension einer halben CD. Denn MiG haben die Alben Hats of Glass (1977) und Virgin Oiland (1980) in ihrer 3-CD-Box A Spaceman came travelling gemeinsam auf die zweite CD gepresst.


Es gibt die wirre These, dass Außerirdische etwas mit der jungfräulichen Geburt Jesu zu tun gehabt haben. Der Stern von Bethlehem wird darin zum Raumschiff, dessen Bremsdüsen die Menschen vor 2000 Jahren für einen Stern gehalten haben. Chris de Burgh hat daraus 1975 den Song „A Spaceman came travelling” geschnitzt. Drei Jahre später haben Eela Craig ihre Version der Chris de Burgh-Nummer veröffentlicht.

Dass der Titel des Cover-Songs nun zum Titel der CD-Box geworden ist, ist sachgerecht. Denn auch wenn die Missa universalis in der Regel als das Opus magnum der Österreicher betrachtet wird, haben sie nie wieder eine derartige Resonanz erzielt, wie mit „A Spaceman came travelling”. Aus der kleinen Songwriternummer haben Eela Craig eine Mini-Symphonie mit Gänsehautgarantie gemacht.

Immer wieder, insbesondere aber bei „Holstenwall Fair“, zeigt sich der überschäumende Spaß, den die Herren um Hubert Bognermayr beim Einspielen ihrer Alben insbesondere an den damals noch recht neuen Möglichkeiten der Keyboards gehabt haben müssen. Paradebeispiel dafür ist der zweitlängste Song „Holstenwall Fair“, der aber auch fett abrockt und trotz der vielen Instrumentalparts nicht zuletzt mit dem ins Ohr gehenden „Kaspar“-Refrain im Gedächtnis bleibt. „Chances are“ spielt zum Teil mit Spinett-artigen Klängen, die an das Switched on Bach-Album von Walter Carlos erinnern.

Ihre Kräfte bündeln Eela Craig in dem Titel gebenden Longtrack „Hats of Glass“, der sich zum Teil völlig auf die Synthies zurückzieht und in Sphärensounds zu entschwinden scheint, aber schnell wieder von fantastischen Gitarrensoli geerdet wird, um in einen zauberhaft melodiösen Soft-Prog überzugehen.

Mit dem finalen Instrumental „Remove another Kind of Hat of Glass and you could easily find assorted Kinds of Cheese” liefern Eela Craig einen der längsten – und schrägsten - Songtitel ab und verabschieden sich gut gelaunt mit einer flott gespielten Nummer, die sich vom Gesang der Gitarren Lebensfreude spenden lässt.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1A Spaceman came travelling 4:54
2Hats of Glass10:26
3Chances are 5:29
4Heaven sales 3:01
5Holstenwall Fair 8:13
6Caught on the Air 3:56
7Remove another Kind of Hat of Glass and you could easily find assorted Kinds of Cheese 3:30
Besetzung

Hubert Bognermayr (Keys, Voc)
Gerhard Englisch (B)
Frank Hueber (Dr)
Will Orthofer (Lead Voc, Voc)
Fritz Riedelberger (Git, Piano, Lead Voc)
Hubert Schnauer (Keys, Flöte)
Harald Zuschrader (Keys, Flöte, Git)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>