Lillian Axe
From Womb To Tomb
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Lillian Axe sind einzigartig. Dank ihrer enormen Musikalität vereint die Gruppe aus New Orleans/Louisiana in ihrer Musik Kraft und Gefühl, Komplexität und Leichtigkeit, Melancholie und Euphorie in einer Weise, die... nun, eben einzigartig ist. Ihr zehntes Studiowerk From Womb To Tomb („Von der Wiege bis zur Bahre“) beginnt zwar mit der Geburt des Protagonisten („Breathe“), ist ansonsten aber eher eine Geschichte des Lebens als ein Konzeptalbum im klassischen Sinne. In den Texten werden vor allem in der zweiten Hälfte der 67 Minuten des Öfteren religiöse bzw. christliche Themen angesprochen („So as the heavens open wide to take me home, I turn and pour my soul upon you“). Absolut lesens- und nachdenkenswert!
Kaum zu glauben ist, wie es Ausnahmegitarrist und vor allem -komponist Steve Blaze immer wieder gelingt, mit seinen Sängern mit traumwandlerischer Sicherheit einen Glückstreffer nach dem anderen zu landen: Bis jetzt hat jeder – ja, JEDER!!! - perfekt zum Sound der Band gepasst. Der neue Frontmann Brent Graham reiht sich da nahtlos ein. Sein hypnotischer, in seinen besten Momenten geradezu beschwörender Gesang zwingt einen in Verbindung mit den ungewöhnlichen und doch jederzeit unverschämt eingängigen Gesangslinien geradezu zum Zuhören!
Zehn Jahre nach ihrer letzten Kreation XI: The Days Before Tomorrow klingt das Quintett so progressiv wie nie zuvor. In anderen Kritiken wurden Namen wie Dream Theater, Spock´s Beard oder Pain Of Salvation genannt. Ob diese Einschätzungen nun zutreffen oder nicht, James LaBrie würde diese Platte bestimmt gefallen! Aber From Womb To Tomb hat noch so viel mehr zu bieten: Speziell was die Einbindung der zahlreichen ruhigen Töne in das hochdynamische Klangbild betrifft, ist ihr zehntes Album das beste, weil ideenreichste, was Lillian Axe je geschaffen haben. Und dazu die ganze Zeit diese seltsamen Melodien!
Wer den Versuch wagen und das Geheimnis hinter deren betörender Schönheit ergründen möchte, dem sei das überwiegend akustische, vor 100 Freunden aufgenommene und dementsprechend intime Livealbum One Night In The Temple von 2014 wärmstens empfohlen!
Traurig, geradezu tragisch ist nur, dass dieses epische Kunstwerk trotz aller Lobeshymnen von mir und anderen wohl wieder als eines der unentdeckten Juwelen des Jahres enden wird. Es ist mittlerweile quasi ein Naturgesetz, dass Lillian Axe übersehen werden, warum auch immer.
Michael Schübeler
Trackliste |
1 | Breathe | 3:08 |
2 | I Am Beyond | 5:21 |
3 | Neverending Me (Dempsey´s Kick) | 6:22 |
4 | A | 0:39 |
5 | The Golden Dragon | 5:06 |
6 | Piercing The Veil | 0:57 |
7 | Migrating North | 6:20 |
8 | No Problem | 2:28 |
9 | Dance Of The Maggots | 7:28 |
10 | Fall Of The Human Condition | 5:51 |
11 | The Great Deception | 4:25 |
12 | Endless Green Fields | 0:49 |
13 | Feelings Of Absinthe | 5:24 |
14 | Finally, Clarity | 1:06 |
15 | From The Mountaintops | 5:21 |
16 | Ascension | 6:44 |
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Besetzung |
Brent Graham (Vocals)
Steve Blaze (Guitars, Keyboards, Backing Vocals)
Sam Poitevent (Guitars, Backing Vocals)
Michael Maxx Darby (Bass)
Wayne Stokely (Drums)
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