Jenny Reynolds

Any Kind Of Angel


Info
Musikrichtung: Americana

VÖ: 19.06.2020

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 40:04

Internet:

https://www.jennyreynolds.com/
https://www.hemifran.com/news/


Die Singer/Songwriterin Jenny Reynolds stammt aus Boston, New England und siedelte über nach Texas im Jahr 2003. In ihrer Heimat zunächst als Lehrerin tätig, widmete sie sich dann letztendlich doch vollends der Musik.

Any Kind Of Angel ist ihre mittlerweile vierte Veröffentlichung. Gleich von Beginn an, mit "There Is A Road", kann sie (mich) überzeugen mit dieser einfühlsamen Art ihres Gesangs, und dazu diese luftig leichte Begleitung mit dem Hauptaugenmerk auf zwei akustischen Gitarren. Dabei wird eine Atmosphäre erzeugt, die gar leicht an Einflüsse aus dem Flamenco denken lässt. Dazu gibt es auch nur noch Perkussion und Bass als Begleitung und Vokal-Harmonien, und alles zusammen ergibt das eine wunderbar anspringende heimelige Stimmung.

Jeder Song besitzt darüber hinaus noch das eine oder andere Extra, so durch den Einsatz der Fiddle (#2, 8), des Akkordeons (#2) oder eines Kornetts (#3). Stark auffällig ist die absolute Dichte des Sounds, dieses wie selbstverständlich ineinander greifende Spiel aller Beteiligten, das erzeugt so eine wunderschöne intime Atmosphäre, die auf eine perfekte Stimmung unter den Musikern während der Aufnahmen schliessen lässt. Und diese Harmonie wird ganz einfach übertragen, wenn man zuhört.

Diese spezielle Art von Americana, mit der Basis Singer/Songwriter plus Country-Backporch-Feeling, das hat den positiven Hauch von früher, ist wunderbar altmodisch. Und genau das hebt diese Produktion ab von so vielen neuen und geglätteten und künstlich klingenden Einspielungen. So ist eigentlich jeder Song ein Höhepunkt, sei es das lasziv rockende "The Way That You Tease" mit dem unerwartet auftauchenden Kornett-Solo, das eher folkige "Dance For Me" oder das mit einem dezenten Hauch von Blues ausgestattete "The Trouble I'm In".

Ganz wunderschön ist auch der Song "The Way We Say Goodbye", ein wenig erinnert mich die Stimmung auch an Suzanne Vega, und der akustische Bass verleiht der romantisch-wehmütigen Atmosphäre noch die gewisse Elastizität. Ein Song vom Abschied, der möglicherweise persönliche Züge trägt? Apropos Abschied, wir werden mit einem Klassiker entlassen, "I’m So Lonesome I Could Cry" vom unsterblichen Hank Williams. Diese Version wurde völlig anders aufbereitet, vom schunkelnden Walzerrhythmus und dem klassischen Country-Feeling des Originals befreit und kommt nun als schwebende Ballade mit sehr individuellem Ausdruck.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 There Is A Road
2 Any Kind Of Angel
3 The Way That You Tease
4 Dance For Me
5 The Trouble I’m In
6 Love & Gasoline
7 The Way We Say Goodbye
8 Before I Know You’re Gone
9 White Knuckle Love (Didn’t I Know)
10 I’m So Lonesome I Could Cry
Besetzung

Jenny Reynolds (acoustic & electric guitar & vocals)
Jaimee Harris (harmonies)
BettySoo (harmonies & accordion)
Warren Hood (fiddle)
Mark Hallman (bass & drums & percussion & Fender Rhodes & Hammond)
Jennifer Jackson (harmonies)
Oliver Steck (cornet)
Scrappy Jud Newcomb (electric guitar)
André Moran (electric guitar)
Nate Rowe (upright bass)
Warren Hood (fiddle)



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