Izabella Effenberg Trio
IZA
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Die aus Polen stammende und 1977 geborene Izabella Effenberg ist eine der wenigen Musikerinnen, die Vibrafon spielen.
An den Musikhochschulen in Posen und Danzig hat sie klassisches Schlagzeug studiert und fügte eine Ausbildung am Vibrafon hinzu, mit einer Diplomierung im Jahre 2012 an der Hochschule für Musik in Nürnberg.
Im November 2013 nahm sie ein Debütalbum, “Cuéntame“, auf. Nach der dort aufgefahrenen großen Besetzung, auch mit Holzbläsern, ist nun für die Platte IZA ordentlich abgespeckt worden auf das Trioformat. Unterstützt wird diese Veröffentlichung vom altehrwürdigen polnischen Jazzmagazin “Jazz Forum“, sowie vom Kulturreferat der Stadt Nürnberg.
Kammermusik und Jazz, das scheinen die beiden Pole zu sein, von denen die Musik auch der neuen Platte inspiriert zu sein scheint.
Mit der Reduzierung auf das Trioformat erweitert sich nun auch die Spielweite jedes beteiligten Musikers, so dass diese Spielräume genutzt werden zu erweiterten Improvisationen und gestalterischer Kreativität. Alle drei Musiker gehen aufeinander zu und tauschen sich aus, ergänzen sich, beflügeln sich. Darüber hinaus bieten der Einsatz solcher Instrumente wie Crotales, Array Mbira und einzelne elektronische Verfremdungen ein zum eigentlichen Trioformat mit Vibrafon, Piano und Schlagzeug neue interessante Variationen, die für Spannung und Abwechslung sorgen.
Faszinierende impressionistische Klanggebilde, Minimalismus und Intimität wirken bestechend und beschwingt. Der Sound gleich beim Eröffnungssong erinnert mich gar an frühe Soundpassagen, wie sie von Frank Zappa benutzt wurden. Gar feierlich wirkt, analog des Titels, “Fuga“, ja, hier ist der Einfluss der klassischen Musik unüberhörbar, und so strahlt es eine wundersame Ruhe aus. Ähnlich geht es mir mit “So ist das“. Beiden und grundsätzlich allen Stücken gemein ist es, dass das Piano relativ gleichberechtigt als Soloinstrument neben dem Vibrafon steht. “Eis Schuetterung“ – das besitzt starke Elemente von Fusion, hier werden rockbetonte Rhythmen untergeschoben und geben diesem Song eine interessante Richtung, die nach gut 1 ½ Minuten dann experimentierend eine andere Wendung nimmt. Zusätzliche Bereicherung erfährt “Szukam“ durch die Stimme von Agnes Lepp, die den Song sprechend einleitend, um dann unisono mit dem Piano eine Melodie gleichzeitig zu singen, das klingt wie einst Flora Purim mit Chick Corea.
Spannung allerorten also – ja, diese Platte wird nie langweilig, und ich denke, ich werde noch einige Hördurchlaufe benötigen, um noch mehr als bisher zu entdecken. Selbst für „Vibrafonhasser“( ja, die gibt es) dürfte die Ausrichtung dieser Musik relativ unschädlich und relativ angenehm sein.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Herr Doktor Doktor (3:44)
2 Fuga (6:05)
3 Tesknota (5:40)
4 Night voyage (4:57)
5 So ist das (7:38)
6 The Meaning of Life (5:44)
7 El beso de Despedida (6:41)
8 Eis Schuetterung (4:48)
9 Nocturne (3:28)
10 Miniature (2:29)
11 Awakening (2:48)
12 Kanon (5:32)
13 Szukam (4:18)
bonus tracks:
14 El Suerte (3:17)
15 On (4:27)
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Besetzung |
Izabella Effenberg (vibes, crotales, composition, array mbira - #14,15)
Jochen Pfister (piano)
Pawel Czubatka (drums, marimbola)
Agnes Lepp (vocal - #13)
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