Dave Brubeck Quartet
Swiss Radio DAYS Jazz Series 42 Zurich 1964
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Einer der wohl wichtigsten Musiker und Gestalter des Jazz, Dave Brubeck, lebte vom 6. Dezember 1920 bis zum 5. Dezember 2012.
Barack Obama war es, der sich 2009 wie folgt zu ihm äußerte:
You can’t understand America without understanding jazz, and you can’t understand jazz without understanding Dave Brubeck..
Doch was wäre Brubeck ohne den Altsaxofonisten Paul Desmond gewesen. Er war es, der unter anderem “Take Five“ komponierte. Zwar kannten sie sich bereits früher, doch der Professor (Brubeck) und der Poet (Desmond), wie man die Beiden auch bezeichnete, gründeten das Dave Brubeck Quartet im Jahre 1951. Also, als diese Aufnahmen für das Schweizer Radio entstanden, existierte die Band bereits eine Weile. Live eingespielt im Kongresshaus Zürich am 28.September 1964, wurden auch diese bisher unveröffentlichten Aufnahmen aus der großen Schatzkiste des Schweizer Radios (SRF 2) zur Verfügung gestellt, und das in hervorragender Klangqualität.
Gleich das erste Stück setzt bekannte Zeichen, und mit lyrischem Saxofon-Vortrag erweist sich Desmond erneut als ein Interpret, angesichts dessen Spiels man verzückt ins Träumen geraten kann.
Brubeck’s Spiel allgemein wird ja heute noch von vielen als relativ emotionslos und zu sauber und technisch betrachtet. Insofern sind seine Musik, seine Band oft umstritten gewesen, letztlich bleibt wohl nicht nur für mich die hohe Bedeutung seines Wirkens, wenngleich er auch nie etwas wirklich Neues geschaffen haben mag. Andererseits kann man den Musiker messen daran, dass er mit vertrackt–schrägen Metren wie dem 5/4– oder dem 7/8–Rhythmus arbeitete, seine Kompositionen waren teilweise polyrhythmisch, und sich somit durchaus Neuland erschloss. Dennoch galt er in sogenannten Fachkreisen als Mainstreamer und Unterhaltungsmusiker.
Wie immer man es auch sieht, die Musik dieser Platte ist qualitativ sehr hochwertig und unterhaltend, und die coole Ausstrahlung inklusive vieler emotionaler Momente und drei ausgedehnte Ausflüge über zehn Minuten hinaus, davon ein auf über elf Minuten ausgedehntes “Take Five“, bei die Musiker mit individuellen Einsätzen diese Zeit auch nutzen, natürlich auch mit dem dazugehörigen und einfallsreichem Schlagzeugsolo, lassen ein großes Hörerlebnis entstehen
Sehr schön ist auch die Aufnahme von Elementen japanischer Musik im "Koto Song".
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Audrey [Brubeck/Desmond] (10:33)
2 Cable Car [Brubeck] (7:48)
3 You Go To My Head [Coots/Gillespie] (10:31)
4 Take Five [Desmond] (11:15)
5 Koto Song [Brubeck] (6:37)
6 Pennies From Heaven [Johnston/Burke] (10:35)
7 Shimwa [Morello] (8:10)
8 Thank You [Brubeck] (7:04)
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Besetzung |
Paul Desmond (alto saxophone)
Dave Brubeck (piano)
Eugene Wright (bass)
Joe Morello (drums)
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