The Eternal Afflict
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Die Essener The Eternal Afflict hatten Ihre absolute Hoch-Zeit Anfang der Neunzieger Jahre.
Die Band um Sänger Cyan spielte einen harten Elektrowave, der sich jedoch auch der Radiotauglichkeit nicht völlig entziehen wollte, was in dem Szenehit „San Diego“, veröffentlicht 1991, mündete. Dieses Stück war ein wirklicher Renner in den angesagten Dark Wave und Gothic Diskotheken und ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, das es eigentlich an jedem Abend in den Jahren 91 -93 auch im Bielefelder PC69 (Gott hab es selig) gespielt wurde. Die zugehörigen Maxis bzw. die zugehörige CD ((Luminographi) Agony und Atroci(-me)ty) hab ich seinerzeit von einem Freund auf MC bekommen, und die Tatsache, das ich mir die Originale nicht angeschafft habe, lässt darauf schließen, das „San Diego“ das mit Abstand beste Stück auf diesen Tonträgern war.
Die Band veröffentlichte seinerzeit dann noch zwei Alben, bis sie sich 1994 auflöste. Da ich mich selber irgendwann Mitte der Neunzieger Jahre aus dem Gothik Bereich verabschiedete (da mir dieser zu elektronisch wurde) und wieder verstärkt progressiveren Klängen zu wand, habe ich die Wiedervereinigung der Band von 1999, mit der Veröffentlichung von mit drei neuen Alben, einer Best of sowie drei CD-Maxis von 1998 bis heute gar nicht mitbekommen. Diese sollen sich Anfangs zunächst verstärkt im Elektro, fast schon Technobereich bewegt haben bevor Sie dann schließlich mit härteren Rockklängen wieder mehr dem alten Bereich zuwandten.
Nun hat die Band das Jahr 2009 zunächst mit einem fürchterlichen Remix des Gassenhauers „San Diego“ eröffnet (der klingt als hätten Scooter sich des Remixes angenommen, mir völlig unverständlich, das die eigentlich von mir verehrten Qntal dahinter stecken sollen) um nun das neue Album [i-on] (mit den Klammerungen hat es die Band) die Wende komplett zurück zu den ursprünglichen Sounds zu vollziehen.
Die mir vorliegende Edition dieses Albums kommt als Doppel CD, das heißt, die zweite CD (sinniger Weise 2nd i-on betitelt) ist eine dieser niedlichen 3“ CD´s.
Das eigentliche Album kommt mit dreizehn Stücken daher und zeigt so gleich schon mal wieder eines der oftmals auftauchenden Probleme der Elektro Gothik Produktionen auf, es ist mit einer knappen Stunde viel zu lang für zu wenige Ideen.
Ansonsten ist es für einen Hörer wie mich, also jemanden, der die Band nach „San Diego“ aus den Augen verloren hat, als wenn die achtzehn Jahre dazwischen nicht vergangen sein.
Die Elektronik puckert, der Beat ist schnell und hart, schneidende Klänge durchbrechen harsch die grundlegende Finsternis und Cyan´s Sprechgesang ist zwischen klagender Kälte und anklagendem, aggressivem Geschrei angelegt. Auch die von San Diego bekannten übereinander gelegten Gesangsspuren sind wieder da, wenn eben dieser Song auf diesem Album auftauschen würde, würde er stilistisch auch nicht aus dem Rahmen fallen.
Allerdings würde er das Album enorm aufwerten, denn einen solchen Kracher landen The Eternal Afflict auf [i-on] nicht ansatzweise. Es macht zwar Spaß, mal den einen oder anderen Song des Abums zu hören, eben weil man ein wenig an die alten PC 69 (hier setzt Mitte den Gothic Schuppen Eurer Jugend ein) Tage erinnert wird, ansonsten klingt dieses Werk einfach nur überholt und total veraltet.
Es ist immer ein Zwiespalt, wenn Bands, die mal ein, zwei große Songs gemacht haben, sich auf Grund von Zwischenzeitlichen Trennungen nicht wirklich weiterentwickeln konnten, wieder auf den Plan kommen: Kommen Sie mit etwas völlig anderem, fragt man sich, warum sie den alten Namen noch tragen, kommen sie mit quasi der selben alten Sauce, fragt man sich, wer das noch braucht. Es gibt allerdings etliche Beispiele für Bands die aus ähnlichen Situationen wieder aufgetaucht sind, die es besser gemacht haben. (Fairerweise bleibt zu sagen – es gibt auch schlimmere Beispiele!)
Fazit: Ein etwas altmodisches Elektro / Electronic Body Music / Gothic Album, das man sich mal ganz gut anhören kann, wenn man es nicht hört, hat man aber auch nichts verpasst.
Vielleicht lieber nach den oben genannten ersten VÖ´s Ausschau halten!
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
CD 1 [i-on]
1. Rex Deus 2:57
2. Hatelove 4:32
3. What (We)´ll be tomorrow 3:21
4. 23 Seconds of Fame 4:28
5. Thorn 4:16
6. Six Million ways to die 4:08
7. China Syndrome 4:39
8. Still run red 4:06
9. Eht Lanrete Raw 7:55
10. Suicide Kingdom 5:44
11. Lost 4:34
12. Who cries first 3:57
13.Drama for One 5:46
Free Mini CD 2nd [-ION]
1. Suicide Kingdom (remixed by Feindflug) 5:32
2. Riot in cellblock 666 (Remixed by Regenarator) 4:54
3. Like a VS (unreleased Track 1998) 4:25
4.Rise and fall (instrumental) 3:43
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Besetzung |
Cyan: Gesang und Texte
Winus: Komposition, Keyboards, Gitarren, Stimme
Mark
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