Gott zum Gruße, verehrte Jubiläumsgäste!
Zum 100. Mal steht jetzt musikansich.de, dieses merkwürdige konservativ revolutionäre Produkt, online. Konservativ, weil wir nicht bereit sind, uns der ständigen Veränderbarkeit des
Internets völlig zu unterwerfen und wie ein Printmagazin Monat für Monat mit einer geschlossen Ausgabe, sogar mit eigener Titelseite, erscheinen. Auch wenn das bedeutet, dass wir uns mit einem Redaktionsschluss abquälen müssen – und jeden Monat ein Wochenende drauf geht, um Titelseite, Inhaltsverzeichnisse und die VÖ- und News-Startseite zu bauen. Aber wir wollen das so.
Revolutionär, weil wir uns einen Teufel um stilistische Einschränkungen kümmern, die für Printmagazine wegen der für das wirtschaftliche Überleben notwendigen Erkennbarkeit unabdingbar sind. Und so können bei uns Kinderlieder neben Cannibal Corpse, W.A.S.P. neben Bob Dylan, Mozart neben Boney M. stehen. Der ganze Plattenladen ist vertreten, ebenso das, was nicht im Plattenladen steht. Denn wir behandeln Superstars genauso, wie Bands, die gerade ihr erstes Demo über ihre MySpace-Seite verticken.
100 Mal Musikansich.de - das sind rein rechnerisch 8 Jahre und 4 Monate. Ganz stimmt das nicht. Denn die Disziplin und Routine, die uns mittlerweile fast immer pünktlich
am 1. des Monats am Start sein lässt, musste erst erarbeitet werden. So ist es in den ersten Jahren zwei Mal passiert, dass ein Redaktionsschluss so weit verpasst wurde, dass wir eine Ausgabe haben fallen lassen, um mit den Ausgaben 12 und 19 im Folgemonat mit einer Doppelnummer zu erscheinen.
Wie in der Zuverlässigkeit haben wir uns in Umfang, Layout und Zuspruch verbessert. Heute arbeitet eine Redaktion von 16 festen Mitarbeitern und einigen Gelegenheitstätern an einem Magazin, das fast in jeder Ausgabe eine zweistellige Anzahl von Artikeln und eine dreistellige Anzahl von Reviews enthält und von über 50.000 Besuchern genutzt wird.
100 Mal Musikansich.de - das muss dieses Mal auch gefeiert werden. Bei Ausgabe 50 wurde nur einige Zeit überlegt, ob wir etwas machen. Für die Nummer 100 haben fast alle Redakteure
in ihren CD- und Plattenregalen die Stellen gesucht, an denen der Staub am dünnsten liegt und ihre Lieblinge hervorgekramt, um sie Euch ans Herz zu legen. Jeder hat dabei seinen eigenen Weg
gesucht. Zwei von uns wollten sich nun gar nicht an die Vorgaben halten und haben 20, bzw. gleich 10 x 10 Highlights aufgelistet.
Außerdem haben wir unseren Gründer Hendrik Stahl, der seit einem Jahr nur noch passives Mitglied der Redaktion ist, hinter dem Ofen hervorgezerrt, um ein wenig auf die 100 Ausgaben zurückzublicken.
Ausgabe 100 von Musikansich.de - das ist so eine besonders fette Ausgabe geworden, in der unter anderem Brainstorm und Sonja Wagner, die ehemalige Partnerin des verstorbenen Ex-Uriah Heep Bassisten Gary Thain, interviewt, Magnum und die Scorpions live unter die Lupe genommen werden und Bücher von und über Roger Dean und das Phänomen des Caterings zu beschnuppern sind.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen. Und: Redet über uns!
Euer Norbert von Fransecky
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