City Of Fire
City Of Fire
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City Of Fire ist noch eine ziemlich neue Band, genauso wie Vancouver in der Geschichte der westlichen Zivilisation noch eine relativ junge Stadt ist. „Warum gerade der Vergleich mit der westkanadischen Stadt und wer sind überhaupt City Of Fire?“, wird sich vielleicht der eine oder andere fragen. Hinter der Band steckt vor allem der von Strapping Young Lad und Fear Factory bekannte Bassist Byron Stroud, sowie Gitarrist und Produzent Terry „Sho“ Murray und Byrons ehemalige Weggefährten aus der Thrash Metal-Band Caustic Thought, Bob Wagner und Ian White. Für den Gesang konnten die vier Kanadier niemand anderes als den Fear Factory-Vokalisten Burton C. Bell gewinnen. Zusammen spielte man ein Album ein, welches als Hommage an die größte Stadt British Columbias verstanden werden möchte.
Und so klingt das Debüt von City Of Fire auf der einen Seite auch maschinell urban, aber doch sehr lebendig. Hier brodelt und vibriert es. Ganz wie der Bandname es erhoffen lässt. Und wie die Bevölkerung Vancouvers sich aus den verschiedensten Ethnien zusammensetzt, klingt auch der metallische Sound des Fünfers wie eine bunte, aber doch recht eigenständige Mischung aus Althergebrachtem. Mal sind die Songs maschinell treibend wie einst Killing Joke, dann wieder natürlich wellenartig wie Devin Townsends Ocean machine (ebenfalls ein Vancouverianer). Weiter wimmelt es an allen Ecken und Enden von satten Rockriffs der COC/Down-Schule, die hier allerdings polierter daher kommen. Dazu noch ein Stückchen düstere Atmosphäre, wo es die Stücke verlangen. Fear Factoy klingen eher weniger durch, da der Sound von City Of Fire doch organischer tönt, auch wenn hier die Metalstimme der 90er zugange ist.
Heraus kommen dabei Stücke wie die extrem nach vorne peitschenden „Carve your name“ und „Coitus interruptus“ oder das latent rockige „Gravity“. Ziemlich kontrastreich dagegen sind das zähe und sperrige „Spirit guide“ und das melodisch luftige „Rising“, die beide ganz andere Stimmungen präsentieren, die auch gesanglich passend von Burton C. Bell umgesetzt werden. Während er bei Fear Factory hauptsächlich ins Mikro bellt und bei Ascension Of The Watchers den ätherischen Singer/Songwriter gibt, liegt seine Stimmlage hier genau in der Mitte und er liefert auch als melodischer Sänger eine überraschend gute Vorstellung ab, auch wenn ihm die intensiven Gesangparts wie beim höllisch groovenden „Hanya“ immer noch am besten stehen.
Während das Album rasant beginnt, wird die Stimmung im weiteren Verlauf immer düsterer, als würde mit dem ruhigen Gitarreninstrumental „Emerald“ langsam die Nacht in die Stadt Einzug halten. „Hollow land“ wirkt wie ein Gleiten durch sich langsam leerende Gassen, während man bei „Dark tides“ aufs dunkle, ruhige Meer blickt und man sich beim The Cult-Cover „Rain“ in seine Gemächer zurück zieht und auf die Morgendämmerung wartet. Dies ist übrigens eine ziemlich gelungene Version, da man den Song nicht einfach nachgespielt, sondern komplett umarrangiert hat. Während die Nummer als einfaches und ruhiges Akustikstück beginnt, steigert sie sich immer mehr und schwellt zu stattlicher Größe an.
Damit geht ein Album zu Ende, welches man nur als gelungen bezeichnen kann. Es ist hart und melodisch, klingt frisch und besitzt knackige Songs, sowie einen guten Fluss. Hierfür kann man guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Carve Your Name | 4:35 |
2 |
Gravity | 5:07 |
3 |
Rising | 3:19 |
4 |
A Memory | 3:51 |
5 |
Spirit Guide | 5:23 |
6 |
Coitus Interruptus | 4:45 |
7 |
Hanya | 4:00 |
8 |
Emerald | 1:58 |
9 |
Hollow Land | 4:46 |
10 |
Dark Tides | 4:13 |
11 |
Rain | 5:35 |
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Besetzung |
Burton C. Bell (Vocals)
Terry "Sho" Murray (Guitar/Producer)
Byron Stroud (Bass)
Bob Wagner (Drums)
Ian White (Guitar)
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