Musik an sich


Reviews
Adorned Brood

Asgard (Re-Release)


Info
Musikrichtung: Pagan/Folk Metal

VÖ: 09.10.2009

(Black Bards/Alive)

Gesamtspielzeit: 49:30

Internet:

http://www.adornedbrood.de
http://www.myspace.com/adornedbroodde


Nachdem die deutschen Pagan/Folk Metal-Pioniere Adorned Brood erst ihre beiden gesuchten Alben Hiltia und Wigand als Doppel-CD wieder verfügbar machten, folgt jetzt ihr dritter Streich Asgard. Rückblickend gesehen kann dieses Album, zusammen mit seinem Nachfolger Erdenkraft als großer Markstein der Bandgeschichte gesehen werden. Denn hier hatten Adorned Brood endgültig die richtige Formel für die nächsten Jahre gefunden. Die Basis war nach wie vor garstiges Schwermetall mit Black Metal-Charme, dazu großzügige Folkanteile und klare, heroische Gesangslinien mit männlicher, genauso wie weiblicher Stimme. Heute kann man damit nicht mehr allzu viele vom Ofen hervor locken, da dieses Genre bereits seinen Zenit überschritten hat. Aber damals war diese Mischung noch aufregend und spannend.

Und was Adorned Brood auf Asgard ihrer Konkurrenz voraus hatten, war ein Plus an Atmosphäre, sowie das Fehlen billig klingender Keyboards. Die Melodieführung überließ man Ingeborg Anna und ihrer Flöte, was für authentisches Folk-, anstatt Kirmesfeeling sorgt. Die Riffs darunter sind ruppig und das Songwriting abwechslungsreich. Zwischen Blastbeats und akustischen Passagen wird immer wieder gewechselt. Harsches Gekeife treffen auf klaren Männer- und Frauengesang. Adorned Brood haben hieraus interessante Songs zusammen gemischt und diese Stilmittel voll ausgereizt. Dabei entstanden zwar nicht lauter Volltreffer, aber das Gesamtbild ist stimmig, unterhaltsam und bis zur letzten Nummer nicht wirklich langweilig. Lieder wie das garstige und schwarzmetallische „Pride was my desire“, das klangliche die Schöne und das Biest-Epos „Black beasts“, das ruhig dahin fließende „Magic nights“ als guter Kontrast zum Rest, oder das eröffnende „A god ruled time“ wissen schnell zu gefallen.

Der Sound des Albums ist roh, unterstützt aber wunderbar den Charme des Gesamtwerks. Asgard ist zweifelsohne ein gutes Albums und ein deutsches Underground-Highlight in dieser metallischen Nische. Wer noch keinen Kontakt mit der Band hatte, sollte ihr spätestens jetzt eine Chance geben. Dieser Re-Release ist eine gute Gelegenheit dazu. Wer seinen Blick dann wieder ins Jahr 2009 werfen will, der bekommt als Bonus zwei nicht schlecht aussehende Livevideos vom Celtic Rock-Festival, bei dem Adorned Brood zwei Songs ihrer letzten Studio-CD Noor spielen. Wer Asgard bereits in seiner Sammlung hat, braucht hier nicht mehr zugreifen. Denn ansonsten ist alles wie anno 2000.



Mario Karl



Trackliste
1. Intro (1:26)
2. A God Ruled Time (4:51)
3. Asgard (6:15)
4. Black Beasts (9:21)
5. Twilight in Midgard (1:52)
6. Pride Was My Desire (4:35)
7. The Ambush (6:31)
8. Magic Nights (4:36)
9. Mighty Swords (4:39)
10. Arrival (0:50)
11. Die Wiederkehr (4:34)

+ Bonusvideos „Adorned Brood“ und „Storm“
Besetzung

Teutobod Frost (Vocals, Bass)
Widar (Lead Guitar, Backing Vocals)
Pagen (Guitar)
Fjalar (Drums, Piano)
Ingeborg Anna (Flute, Vocals)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>