Arab Strap
Ten Years Of Tears
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Das ist doch mal ein fairer und würdiger Abgang: Arab Strap aus Schottland geben nach sechs Studio- und drei Live-Alben ihre Auflösung bekannt und verabschieden sich artig mit einer kleinen Abschieds-Tournee (zwei Gigs übrigens auch in Deutschland) und einer “Best Of”-CD von der musikalischen Bühne.
Um ein klassisches “Best Of”-Album handelt es sich aber eher nicht: beim Versuch, eine eierlegende Wollmilchsau zu schaffen, wurden munter B-Seiten, Live-Mitschnitte, neue Aufnahmen, neue Versionen und ursprüngliche Demo-Versionen im Album verteilt. Es ergibt sich ein munteres Sammelsurium, welches wohl am ehesten für Fans, nicht aber unbedingt für unbeleckte geeignet ist.
Das Cover des Album ist gut gewählt, es spiegelt die Musik recht gut wieder: diese ist melancholisch, schräg und düster (den frühen “Element of Crime“ teilweise nicht unähnlich), wirkt traurig, frustriert und vermeidet jeglichen Spaßfaktor und Optimismus. Kurzum: man sitzt vor CD-Player, draußen regnet es, nichts ist los und es wird einem klar, dass das ganze Leben doch irgendwie Scheiße ist. Lediglich das letzte Stück (“There is no ending“ vom letzten Studioalbum “The last Romance“) entlässt den Hörer der Scheibe mit etwas freundlicheren Melodien und sogar mit etwas Spielfreude. Dieser Track ist aber eigentlich nicht das letzte Stück, da sich hinter Track 18 noch zwei weitere Stücke verbergen (u. a. ein Remake von “It’s a heartache” von Bonnie Taylor).
Über das Booklet bzw. die sonstige Aufmachung der CD kann ich leider nichts berichten, da mir nur eine Promo-CD im Papp-Schuber vorliegt. Gerade in diesem Fall wäre es aber interessant gewesen, ob hier über die vergangenen 10 Jahre allgemein oder über die 18 Stücke im einzelnen Hintergrundinformationen gegeben werden. Die Musik veranlasst mich aber auch nicht dazu, in den Plattenladen meines Vertrauens zu rennen und dies zu recherchieren.
Die sonstigen Alben von Arab Strap kenne ich nicht, meinen Geschmack haben die Schotten aber auf dieser Zusammenstellung nicht so ganz getroffen, so dass ich denke, dass ich in den letzten 10 Jahre auch ohne sie nicht viel verpasst habe.
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Preface: Set the Scene | 1:20 |
2 | Islands (1995-Demo) | 1:34 |
3 | The First Big Weekend | 4:52 |
4 | Gilded (Live, from first gig) | 3:19 |
5 | I Saw You (John Peel session) | 3:35 |
6 | The Clearing | 4:08 |
7 | Packs Of Three (Acoustic in studio 2006) | 3:39 |
8 | (Afternoon) Soaps | 3:54 |
9 | Rocket, Take Your Turn | 5:40 |
10 | To All A Good Night | 5:05 |
11 | Turbulente (Bis Remix Radio Edit) | 3:51 |
12 | The Shy Retirer | 4:02 |
13 | Blood (Live 2004) | 3:43 |
14 | If There's No Hope For Us (Rogue-Version) | 2:56 |
15 | Where We've Left Our Love | 2:58 |
16 | The Girl I Loved Before I Fucked | 5:07 |
17 | "Oxytocin" (First recording) | 3:46 |
18 | There Is No Ending" (7 Inch edit) (incl. 2 Bonus-Tracks) | 11:16 |
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Besetzung |
Aidan Moffat Malcolm Middleton
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