Lieblingslieder 47: Malaria! - “Kaltes klares Wasser“
Gelegentlich lernt man die Kollegen durch ihre Beiträge besser kennen. Machnmal findet man gar noch unbekannte Gemeinsamkeiten. In seinen Worten zu seinem aktuellen Lieblingslied, outet sich Ingo als Freund des kalten Duschens. Da bin ich bei ihm - zumindest in der warmen Jahreszeit. Seit Monaten hat mich unsere Dusche im Haus nicht mehr gesehen. Ich dusche im Garten - kalt natürlich. Malarias Liebeserklärung ans kalte Wasser kannte ich noch nicht. Ich werde es nachholen. Dank Ingo! Als sich 1981 Gudrun Gut, Bettina Köster, Manon Pepita Duursma, Christine Hahn sowie Susanne Kuhnke im - für mich – fernen Berlin zusammenfanden, und die Band Malaria! gründeten, ging das bei mir auf dem Land im Schwarzwald komplett an mir vorbei. Ich las nur ab und zu in Zeitschriften davon, dass die Formation einen ‚Kult-Hit‘ hatte. Der Titel: “Kaltes klares Wasser“. Über 20 Jahre später wurde ich durch eine Lesung von Max Goldt wieder auf das Lied aufmerksam. Er beschreibt in seinem Text Wörter, die seiner Meinung nach nicht sinnvoll sind. Eines davon ist der Begriff ‚Warmduscher‘, den man immer wieder als Verunglimpfung anderer Leute hört. Völlig zu Recht weißt er darauf hin, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung warm duscht und nur eine absolute Minderheit tatsächlich kalt duscht. Und als überzeugter Nutzer des kalten Wassers zitierte und sang er kurz einen Ausschnitt von “Kaltes klares Wasser“. Ich selbst bin ebenfalls ein Kaltwasserfreund. Seit über 20 Jahren benutze ich nur noch kaltes Wasser für meine Köperpflege. Warmes Wasser stelle ich selbst im Winter nicht dafür an. Kaum etwas ist erfrischender und – meines Erachtens – gesünder, als den kalten Wasserstrahl auf der Haut zu spüren. So habe ich mich dann auf die Suche dem Lied von Malaria! begeben und wurde fündig. Und Max Goldt hat Recht, wenn er sagt, dass mit “Kaltes klares Wasser“ alles dazu gesagt sei: Kaltes klares Wasser Über meine Hände Über meine Arme Über meine Beine Über meine Schenkel Über meine Brust Ich mache meine Augen zu Besser kann man es einfach nicht beschreiben. Malaria! hat es mit diesem schlichten Text genau auf den Punkt gebracht. Musikalisch wird das Lied von Beat und einer Basslinie geprägt. Ausgeprägte Harmonien gibt es dabei nicht und gerade das macht das Lied mit dem fast schon monotonen Gesang zu einem enorm starken Song. Lange habe ich mir überlegt, ob ich das überhaupt nur mit Gitarre spielen kann. Mit einigen Anpassungen gelingt es dann aber doch, das Lied auf die Gitarre zu übertragen. Insgesamt sehr schlicht begleitet und mit dem Fokus auf den Text macht es einfach Spaß, das Lied zu spielen und zu singen. Malaria! hat mit “Kaltes klares Wasser“ einen zeitlosen Klassiker geschrieben und er hat für mich auch heute nichts von seiner Faszination verloren. Die Band dürfte im breiten Mainstream wohl völlig unbekannt sein, doch ihr Einfluss auch auf internationale Bands sollte nicht unterschätzt werden. “Kaltes klares Wasser“ ist für mich eines meiner absoluten Lieblingslieder! Ingo Andruschkewitsch |
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