Rovanio
The Music Of Nanny Assis
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Der Sänger und Perkussionist Nanny Assis wurde 1969 in Salvador, Bahia, im Nordosten Brasiliens geboren. Irreführend ist der Titel dieser aktuellen Platte des Künstlers, The Music Of Nanny Assis, weil man glaubt, die Band Rovanio würde seine Musik spielen. Tatsächlich ist des Protagonisten richtiger Vorname Rovanio, und so macht das dann auch Sinn.
Nanny wuchs in der Gemeinde seines Vaters, er war Pastor, mit Kirchenmusik auf und spielte bereits früh Schlagzeug und sang auch im Chor mit, später kam die Gitarre hinzu. Doch auf dieser Produktion singt er nur und spielt Perkussion, den Gitarrenpart hat Chico Pinheiro übernommen.
Einflüsse von Samba und Jazz prägten seinen weiteren Werdegang, aber auch der Rockmusik war er zugeneigt. 1999 wechselte Nanny seinen Wohnort und zog nach New York. 2006 erschien das erste Soloalbum, es wirkten Jazzmusiker mit und auch der großartige Eumir Deodato war beteiligt. Mit The Music Of Nanny Assis versuchte er nun, seine verschiedenen musikalischen Einflüsse und Interessen zu vereinen. Dabei halfen ihm zahlreiche Musiker*innen, allen voran ist es der Bassist Ron Carter, der mit seinem typischen Sound und geschmeidigen Spiel die meisten Songs des Albums entscheidend mitprägt.
Dennoch, und das wird rasch ohrenfällig, bleibt der Protagonist im Wesentlichen musikalisch in Brasilien, strahlt die Musik doch diese großartige Laszivität und diese eleganten perkussiven Bearbeitungen aus. Einige Songs werden von einem Symphonieorchester begleitet, und so umrahmen die Streicher des St. Petersburg Studio Orchestras die Tracks 1, 2 und 8. Weitere Jazzgastspiele von Prominenten gibt es vom Trompeter Michael Brecker (#1), vom Pianisten Fred Hersch (#7) und vom Saxofonisten Igor Butman (#6).
Und so vereinen sich Samba, Jazz und Bossa Nova zu einem sehr eleganten und verführerischem Sound, der die Tradition mit sich trägt und diese der Moderne zugeführt hat, das klingt alles sehr zeitgemäß. Neben den überwiegenden Eigenkompositionen hat sich noch ein Klassiker eingeschlichen, das ist “Manhã de Carnaval" von Luiz Bonfa, der hier in ganz spartanischer Begleitung, nur Bass, Gitarre und Perkussion, zu einem Song wurde, der ganz viel Ruhe ausstrahlt, die Seele sehr angenehm streichelnd.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 No Agora
2 Nenhum
3 Manhã de Carnaval
4 Amor Omisso
5 Human Kind
6 Back To Bahia
7 Proponho
8 The Northern Sea
9 Insensatez
10 Intimate Acquaintances
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Besetzung |
Nanny Assis (vocals, percussions)
Ron Carter (acoustic bass)
Randy Brecker (flugelhorn)
Chico Pinheiro (guitar)
Dani Assis (vocals)
Ullysses Owens, Jr. (drums)
Laércio da Costa (percussion)
Jorge Helder (acoustic bass)
Igor Butman (alto saxophone)
Lakecia Benjamin (alto saxophone)
Emanual Yerday (spoken word)
Kainã Do Jêje (percussion
Marco Brasil (percussion)
Luizinho Do Jêje (percussion)
Vinicius Cantuária (vocal, guitar, percussion)
Janis Siegel (vocals)
Fred Hersch (piano)
John Ellis (soprano saxophone, alto saxophone)
Rafael Barata (drums)
Laura Assis (vocals)
Mattan Klein (flute)
St. Petersburg Studio Orchestra (strings, arr. by Tiago Costa)
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