Music is the healing Force of the Universe
Music is the healing Force of the Universe, so lauten der Titel des Albums und eines Songs daraus. Es war 1969, als die Autorin Mary Maria Parks und der Free Jazz-Saxofonist Albert Ayler diese Botschaft verkündeten.
Kann Musik heilen? Und gar dieses Universum? Ich hege erhebliche Zweifel. Keinen Zweifel habe ich jedoch daran, dass Musik für eine Weile tatsächlich verändern kann. Wie oft finden sich Menschen zusammen, um Musik zu erleben, in Clubs, in Stadthallen, in Konzertsälen, auf Open Air-Veranstaltungen; Konzerte, die Eindrücke vermitteln, die während der Zeit ihrer jeweiligen Dauer doch tatsächlich dazu beitragen können, dass man sich loslösen kann von schlechten Gedanken, von belastenden Situationen, wie Krankheiten, wie Streitigkeiten, Kummer jeglicher Art. Doch – „When the Music's over" - was geschieht dann?
Oft sehe ich Zusammenhänge darin, dass man in belastenden Situationen Trost erhält von verschiedenen Seiten; Trost, der für eine Weile ablenkt und durch die Helligkeit die Dunkelheit vertreibt. Doch wie schnell kommt man in einen alten Zustand zurück? Mir ist es selbst oft genug so gegangen, dass man bei Konzerten zunächst diese Vorfreude verspürte, diese angenehme Spannung und Aufgeregtheit, die schließlich die Seele angenehm durchflutete. Und wenn dann die Musiker die Bühne betraten und man in den Bann der Musik geriet, konnte man wirklich alles Andere vergessen, vielleicht dieses wohltuende Gefühl noch mit einer Partnerin oder einem Partner teilen. Es kann dann wie eine Eintrittskarte wie in eine andere Welt wirken.
Und ich denke, ob der immensen Verschiedenheit musikalischer Vorlieben von Menschen ist es völlig unerheblich, ob dieses Konzert von Helene Fischer und anderen Schlagerstars, von altgedienten Rockern wie den Rolling Stones oder modernen Acts wie Silbermond, Ed Sheeran und anderen bestritten wird, ob es Country ist, Klassik oder Jazz, Soul, HipHop oder Blues. Diese jeweiligen Gefühle aufgrund unterschiedlicher musikalischer Neigungen nehmen eine Zeitlang Besitz von der Seele und erfreuen und entlasten sie. Doch kann man dieses Gefühl nachfolgend auch in die reale Welt mitnehmen?
Wie heißt es bei Ayler?
„Music is the healing force of the universe, Music of love, Music is the spirit, Music is life, Life is music, Music is played, listened to, danced to, Sometimes not understood but felt, Music causes all bad vibrations to fade away, It makes one want to love instead of hate, It puts the mind in a healthy state of thought, It reconciles, unites, becomes oneness, It brings about a state of wholeness and purifies, Oh, let it come in, Oh, let it come in, The music of the universe, The music of love, Be healed, Music is the healing force of the universe.”
Wie oft schon haben Musiker*innen versucht, Frieden als wichtiges Gut im Zusammenleben hervorzuheben. Ich erinnere mich an Bob Dylan mit „A hard Rain's a gonna fall", mit „Blowin' in the Wind", an die ständige Friedensaktivistin Joan Baez, an Edwin Star und sein „War" („what is it good for?“) oder sogar an das dann doch eher kommerziell ausgeschlachtete Lied von Nicole. („Ein bisschen Frieden"). Aber auch John Lennon stellte sich dem Thema mit „Give Peace a Chance" oder „Imagine".
Allen sei gedankt für ihre jeweiligen Initiativen und Bemühungen. Musik ist sicher ein sehr wichtiger Grundstein, um Botschaften zu verbreiten und so stellte auch bereits Eric Burdon in seinem Song „Monterey" fest: „You wanna find the Truth in Life - don't pass Music by“! Und damals in Monterey, noch vor Woodstock, gab es gar Three Days of Understanding, also warum kann so etwas nicht länger andauern?
Bleibt Ayler's Botschaft letztlich Utopie, ist die Menschheit noch nicht bereit für eine solche Botschaft? Nun, "sein Wort in den Ohren dessen oder derer, die es werden richten können!" So passt es dann auch vorzüglich, auf sehr altes Liedgut zurückzugreifen, wo es bereits hieß: „Dona nobis Pacem". (Gib' uns Frieden)
Denn, im Nachsatz zu „When the Music's over" (The Doors) heisst es letztlich: „Turn out the Lights"..., und das wäre weniger wünschenswert.
Damit Musik ihre heilende Wirkung verbreiten kann, helfen wir natürlich gern mit, so Georg mit: Späte Madrigale & Canzonetten und einer Romantik Oper, Sven mit Bruckners Sinfonie Nr. 9, Norbert mit Rage oder ich mit Jazz von Philip Weyand.
Letztlich wird klar, welche Macht Musik hat, und wer darüber hinaus unter uns selbst musiziert, wird das ganz besonders spüren und nachvollziehen können.
Wolfgang Giese