Johnny Carroll
Rock’n’Roll Ruby, The Complete 1956-1962 Singles
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Heute geht es um Rockabilly! Johnny Carroll (1937-1995) aus Texas mag zwar nicht einer jener Musiker sein, die man spontan mit diesem Genre in Verbindung bringt, doch sollte sein Wirken nicht unbeachtet unter den Tisch fallen. Nach einem ersten Auftritt im Radio, in Alter von neun, war es einige Jahre später, als er bereits 1952 eine eigene Band gründete.
Im Vorprogramm des Country-Stars Ferlin Husky erregten Carroll und seine Band die Aufmerksamkeit eines Studio-Besitzers, John Goldman, der dem Musiker, allerdings ohne seine damalige Band, einen Plattenvertrag mit Decca Records ermöglichte. Sein eigentlicher Geburtsname, Carrell, wurde durch ein Versehen in Carroll umgewandelt, und schon stand er fest, der Künstlername.
In Nashville entstanden dann die ersten Aufnahmen, eingespielt mit dortigen Studiomusikern, das waren die Songs “Crazy Crazy Lovin‘“, “Trying To Get To You“ und “Rock’n’Roll Ruby“. Alle drei sind unter den neunundzwanzig Titeln dieser Kompilation, die Singles der Jahre 1956-1962 umfasst. Zunächst war Carroll wenig erfolgreich, auch nicht durch einen Film mit ihm, “Rock Baby, Rock It“, mit vier enthaltenen Songs, hier im Übrigen als Boni mit den Stücken 26-29 zu hören. Ebenfalls eine Zwischenstation bei Sun Records sowie ein 1959 mit Warner Bros. Records geschlossener Vertrag ergaben lediglich wenig erfolgreiche Singles.
Dabei war seine Musik durchaus niveauvoll, und unter Insidern genoss er auch entsprechendes Ansehen. Vielleicht war sein Sound auch zu nah an anderen bekannten Protagonisten orientiert, so war der Mann auch beeinflusst durch Musiker wie Elvis Presley und Gene Vincent. Ich höre eher eine Nähe zu Vincent, doch letztlich klingt Carroll doch anders, sein Sound ist mit einer gewissen Wildheit ausgestattet, eine gewisse Nähe zu Musikern wie Billy Lee Riley vermag ich eher zu erkennen. Die Musik rockte, swingte und die Musiker waren allesamt erstklassig, die meisten Songs sind einfach total cool, sie wirken wie locker aus dem Ärmel geschüttelt. Die Stimme des Musikers war ebenso mit einem ungestüm klingenden Ausdruck belegt, vielleicht war der Mann auch nicht „glatt“ genug?
Dann hätte jedoch so ein echter Schmachtfetzen wie “I’ll Wait“ einschlagen müssen, denn diese herrliche Schnulze aus 1957 ist gar herzerweichend, inklusive typischer “Ba-da-ba-dab“-Background Vocals. Doch meine Highlights sind die Tracks aus den Jahren 1955, hier explizit die Songs 17-21, sie wirken sehr rau im Ausdruck, sprühen jedoch voller Vitalität! Aber auch, noch wesentlich rauer und so herrlich Lo-Fi, strahlen ebenfalls die vier Boni aus dem oben erwähnten Film, allesamt energisch und kraftvoll!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Crazy, Crazy Lovin'
2 Hot Rock
3 Wild, Wild Women
4 Rock 'N' Roll Ruby
5 That's The Way I Love
6 I'll Wait
7 The Swing
8 Corrine, Corrina
9 Tryin' To Get To You
10 Sugar
11 Rag Mop
12 Lost Without You
13 Little Otis
14 Bandstand Doll
15 Rock Baby, Rock It
16 You Made Me Love You
17 Sexy Ways
18 You Two-timed Me One Time Too Often
19 Cut Out
20 Crazy Little Mama
21 Stingy Thing
22 The Sally Ann
23 Run Come See
24 Trudy
25 Run Come See [Alt. Version]
Bonus Tracks:
26 Crazy, Crazy Lovin'
27 Wild, Wild Women
28 Rockin' Maybelle
29 Sugar Baby |
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Besetzung |
Johnny Carroll (guitar, vocals)
Grady Martin (guitar)
Harold Bradley (guitar)
Owen Bradley (piano)
Jay Salem (guitar)
Bill Hennen (piano)
George Jones (drums)
Howard Reed (guitar)
Marvin Montgomery (mandolin)
Artie Glenn (upright bass)
Grady Owen (bass)
Royce McAffe (drums)
Billy Buntin (bass)
Dude Cohn (drums)
Juvie Gomez (drums)
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