Cécile McLorin Salvant

Dreams And Daggers


Info
Musikrichtung: Vocal Jazz

VÖ: 29.09.2017

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 112:11

Internet:

http://www.cecilemclorinsalvant.com/
https://www.mackavenue.com/
https://www.martinaweinmar.de/


Die Dame stammt aus Miami, Florida, ihre Mutter Französin und der Vater aus Haiti. Klavier und Gesang waren frühe Leidenschaften und besonders gesanglich bildete sich Cécile McLorin Salvant weiter. Nach einem Umzug nach Paris im Jahre 2007 erschien zwei Jahre später ihre erste Platte, "Cécile".

Musikalisch galt ihr Interesse insbesondere der Geschichte der amerikanischen Musik, wie Jazz, Vaudeville, Blues und Folk. 2015 gewann ihr Album “For One To Love“, einen Grammy Award für das beste Jazz-Vokal-Album, und nun legt sie mit Dreams And Daggers das vierte Album, als Doppel-CD, mit Live-Aufnahmen aus dem Village Vanguard, New York City, vor. Zudem gibt es einige Studio-Tracks, das sind jene Aufnahmen, die mit einem zusätzlichen Streichquartett bestückt wurden, neben dem Jazztrio mit Piano, Bass und Schlagzeug, sogleich beim ersten Titel der ersten Platte, und dieses verleiht diesem Jazz seine besondere kammermusikalische Note, bei jedem Song, bei dem es beteiligt ist.

Gesanglich bewegt sich die Künstlerin locker zwischen ganz hohen und ganz tiefen Tönen, überwindet geschmeidig und elastisch die Unterschiede und dehnt mitunter ihre Textpassagen stark aus. Die Songs der neuen Platte rekrutieren sich aus eigenen Stücken und Jazzstandards, denen Cécile McLorin Salvant eine eigene Note verleiht. Wenn der Jazz heftig ins Swingen gerät, dann wird man mitgerissen durch die Spiel- und Sangesfreude, Leidenschaft perlt aus den Boxen, Paul Sikivie ist am Piano der Hauptsolist mit ganz eleganten und einfallsreichen Beiträgen. Auf "You've Got to Give Me Some" hören wir den Pianisten Sullivan Fortner, der hier ein wenig lebhafter agiert und zusammen mit Cécile entwickelt sich eine ganz angenehm altmodische Stimmung in Richtung einer mit Bluesfeeling singenden Ella Fitzgerald.

Bewegende Momente ergeben sich für mich bei Songs wie ”You’re My Thrill”, hier auch mit Streichern, denn hier singt die Künstlerin so hoch emotional, dass sich ein Gänsehauteffekt unweigerlich einstellt, im Übrigen atmet dieses Stück eine ganze Spur von der großartigen Billie Holiday. So sind es grundsätzlich die Balladen und ruhiger angelegten Songs, die die wirklich große Klasse der Sängerin aufzeigen. Mit ihrer recht individuellen Art, zwar angelehnt an große Vorbilder, vermag es Cécile McLorin Salvant, ihre große Klasse aufzuzeigen, wenn es darum geht, dem Jazz wirklich neue Gesangsimpulse zu verleihen und nicht nur zu klingen wie zu vergleichende Kolleginnen, und das im Alter von achtundzwanzig Jahren. Und so hoffe ich, dass sie einst auch in die Geschichtsbücher des Jazz als eine der wichtigen Interpretinnen eingehen möge, das Zeug dazu hat sie allemal.



Wolfgang Giese



Trackliste
Part 1

1 And Yet
2 Devil May Care
3 Mad About The Boy
4 Sam Jones’ Blues
5 More
6 Never Will I Marry
7 Somehow I Never Could Believe
8 If A Girl Isn’t Pretty
9 Red Instead
10 Runnin’ Wild
11 The Best Thing For You (Would Be Me)

Part 2

1 You’re My Thrill
2 I Didn’t Know What Time It Was
3 Tell Me What They’re Saying Can’t Be True
4 Nothing Like You
5 You’ve Got To Give Me Some
6 The Worm
7 My Man’s Gone Now
8 Let’s Face The Music And Dance
9 Si J’étais Blanche
10 Fascination
11 Wild Women Don’t Have The Blues
12 You’re Getting To Be A Habit With
Besetzung

Cécile McLorin Salvant (vocals)
Aaron Diehl (piano)
Lawrence Leathers (drums)
Paul Sikivie (bass).
Sullivan Fortner (piano)
Catalyst Quartet (strings)




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