Fatme

Palko


Info
Musikrichtung: Songwriter / Rock / Folk

VÖ: 1989

(EMI Griechenland)

Gesamtspielzeit: 71:37


Dass diese Scheibe in meiner Sammlung gelandet ist, ist ein Zufall, wie ihr in meiner monatlichen Kolumne nachlesen könnt. Aber vielleicht hat sich der teure Kauf (4670 griechische Drachmen = knapp 40 D-Mark) gelohnt. Ob das realistisch ist, weiß ich nicht, aber auf semiramismusic.gr wird Palko im Jahre 2017 für schlappe 220 € angeboten.

Da das Album für den griechischen Markt produziert wurde, sind (fast) alle Angaben im Booklet auf Griechisch. (Leider kann ich das nicht in diese Review herüberretten. Ich habe die Titel zwar fein säuberlich in griechischen Buchstaben abgetippt. Excel und Word etc. akzeptieren das; unser Redaktionstool aber leider nicht.) Ich weiß nur so viel, dass mir Palko im Herbst 1992 auf Kreta als ein bei jüngeren Griechen beliebtes Album angeboten wurde, und das eine 11- oder 12-köpfige Truppe einen Live-Set spielt, der auf vier Alben beruht, die Fatme in den 80ern veröffentlicht haben.

Fatme sind ganz offenkundig primär von angloamerikansicher (Rock)Musik geprägt, verleugnen ihre kulturelle Herkunft aber nie. Das gilt nicht nur, weil sie sich außerhalb ihres Landes mit den griechischen Texten einen Exoten-Bonus verschaffen. Ohne zu griechischen Ethno-Folkies zu werden, bauen Fatme immer wieder heimische Elemente in die Kompositionen ein. Dabei schlagen sie einen weiten stilistischen Bogen, der von Folk über Progressive bis zum Schlager reicht.

Es gibt kein klar dominierendes Instrument. Bläser, Tasten- und Saiteninstrumente wechseln sich in der Führung ab. Mal dominiert die akustische Gitarre, mal rifft die elektrische gut los. Mal ist die Orgel, mal sind die Bläser im Fokus. Auch Streicher werden eingesetzt.

Da gibt es den melodischen Schlager „Hä agapä isos xerei“, der entfernt an Nana Mouskouri erinnert, die progressive Nummer „Bale mou dskola“ mit von der Gitarre begleitetem Synthie-Solo, das softe „Pote tha se baretho“ mit einem leicht jazzigen Piano-Solo, das sehr griechisch daher kommende „Meträmenos“ mit Akkordeon und wohl Bouzouki, das packende, percussiv groovende „Asotos üios“, das rockig drummend aufdreht, oder das ruhige „Pesto ki egine“, das mit toller akustischer Gitarre und verträumten Gesang begeistert.

Eine echte Entdeckung!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Palko 1:10
2 Asotos üios 6:00
3 Taxidi 4:50
4 Üparchei logos sobaros 5:45
5 Meträmenos 4:15
6 Stä stadiou 2:55
7 Psemmata 4:30
8 Pesto ki egine 4:15
9 Piso ap' tis grilies 3:30
10 Zalä 4:50
11 Protathlätes 4:00
12 Bale mou dskola 5:10
13 Hä agapä isos xerei 3:45
14 Pisko 4:00
15 Pote tha se baretho 3:40
16 Hä dikia mou 4:40

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