Terry Lee Hale
The Long Draw
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Terry Lee Hale ist ein Vertreter des Singer/ Songwritertums des neuen Jahrzehnts: stilistisch keinem großen Genre mehr zuzurechnen, individuell, intim. Schleppend und flüsternd sind die passenden Adjektive zu dieser melancholischen Musik. Ein bisschen erinnert er auf seinem neuen Album dabei an Elliot Murphy. Beide bevorzugen das Unprätentiöse, das Verhaltene, das Gebrochene, aber mit starken Melodien. Und beide leben heute in Frankreich. Vielleicht kommt’s daher.
Nach einem Instrumentalalbum präsentiert Hale nun eine sehr reduziert eingespielte Songauswahl. Schlagzeugbesen, Gitarre, Kontrabass, Mundharmonika, etwas Pedal Steel, aber nichts lenkt dabei vom Song ab. Es sind Songs der Marke einfach, aber einprägsam, mit denen auch ein Neil Young so manches zeitlose Werk hinbekam. Stilistisch hat Hale aber langsameres Tempo, wirkt düsterer. Die Soli spielen da keine Vorzeigerolle. Die Instrumente spielen das, was man mitsummen würde. Höhepunkt des Albums ist das sehnsüchtige „Gold Mine“, gespielt mit gedämpfter Gitarre, geschrapptem Rhythmus, sonorer Stimme und sparsamen Schnörkeln dazu auf der Gitarre. Gänsehautmusik, die die Seele berührt.
Interessanterweise befinden sich Tunings und Capotaster-Angaben neben den Texten im Booklet. Eine Aufforderung zum Nachspielen?
Hans-Jürgen Lenhart
Trackliste |
1 | Long Draw |
2 |
What She Wrote |
3 |
Black Forest Phone Call |
4 |
The Sad Ballad of Muley Graves |
5 |
Three Days |
6 |
The Central |
7 |
L.A. 9th & Grand |
8 |
Gold Mine |
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Besetzung |
Terry Lee Hale, guitars, harmonica. dobro
Frantxoa Errecarret, Drums
Nicholas Chelly, Kontrabass
Jon Hyde, Laura Veirs, Jim White, Pedal Steel
Glenn Slater, keyboards
Jack Endino, Bass
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