Robert Coyne with Jaki Liebezeit
The Obscure Department
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Wenn man den Namen Coyne hört, denken die meisten wahrscheinlich an den 2004 verstorbenen genialen Musiker, Maler und Autor mit den Vornamen Kevin. Und nun tritt also sein Sohn Robert Coyne ins Rampenlicht. Nach seinem ersten Album Woodland Conspiracy (2010, ebenfalls bei Meyer Records erschienen), gibt es nun das Zweitwerk des Singer/Songwriters. Und das hat es in sich, denn zurückgehend auf eine Idee von Labelchef Werner Meyer hat sich Robert Coyne mit Jaki Liebezeit (u.a. Can) zusammengetan. Eine auf den ersten Blick ziemlich ungewöhnliche Zusammenstellung und doch kann man nach dem Hören von The Obscure Department sagen, dass das Experiment sehr gelungen ist.
Die minimalistische Besetzung sorgt zunächst einmal dafür, dass manche Songs vielleicht zunächst etwas sperrig klingen. Andererseits sind die Song von Robert Coyne stets eingängig und können auch für sich alleine bestehen. "Why Would I Remember You" wird dann auch nur von spartanischen Keyboardklängen begleitet. Mehr benötigt der Song nicht. Dennoch, immer wenn Jaki Liebezeit mit seinem Schlagzeug hinzukommt, bekommen die Songs noch eine andere Dimension. Dabei macht er eigentlich gar nicht viel. Ein einfacher Rhythmus, diesen aber genau auf den Punkt gespielt. Mehr ist das meistens nicht. Ab und zu ein kleiner Break, der das Ganze etwas auflockert und schon hat Robert Coyne die perfekte Grundlage für seine Lieder, die er meist mit der Gitarre, manchmal mit dem Keyboard sehr geschmackvoll begleitet. So entsteht ein gemeinsamer Groove, der stellenweise fast schon eine hypnotische Wirkung hat. Bestes Beispiel ist hierfür "21st Century Magic", das auch textlich nur aus vier Zeilen besteht, die wie ein Mantra wiederholt werden. Das ist Minimalismus pur und perfekt gelungen. Hier steckt oft mehr Arbeit dahinter, als bei aufwändigen Arrangements.
Es hat sich gelohnt, dass sich Robert Coyne und Jaki Liebezeit zusammengefunden haben. Herausgekommen ist mit The Obscure Department ein feinsinniges Album mit tollen lyrischen Texten und der perfekten musikalischen Umsetzung, der man vielleicht mehrere Hördurchgänge geben sollte, bevor es so richtig zündet. Dann bekommt man die Musik aber nicht mehr aus dem Kopf. Sehr gelungen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Signature Song | 5:29 |
2 |
Delicate Flower | 2:46 |
3 |
Dove of Peace | 2:22 |
4 |
The Wonder of Me | 5:00 |
5 |
Why Would I Remember You | 1:59 |
6 |
Interlude | 2:58 |
7 |
21st Century Magic | 6:28 |
8 |
White Residue | 3:35 |
9 |
Masterclass | 2:19 |
10 |
Laugh Now | 3:12 |
11 |
Coda | 1:57 |
12 |
The Obscure Department | 1:22 |
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Besetzung |
Robert Coyne: vocals, acoustic guitar, keyboards
Jaki Liebezeit: drums
Werner Steinhauser: drums (8)
Aglaja Camphausen: cello (5 & 8)
Paul Diemer: violin (8)
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