Musik an sich


Reviews
Devin Townsend Project

Epicloud


Info
Musikrichtung: Prog-Pop-Bombast-Metal

VÖ: 21.09.2012

(InsideOut Music)

Gesamtspielzeit: 49:52

Internet:

http://www.hevydevy.com
http://www.facebook.com/dvntownsend
http://www.twitter.com/dvntownsend


Epicloud - selten umschreibt ein (Kunst-)Wort die darauf zu hörende Musik so gut. Überbordende Melodien treffen auf die volle Wucht der bekannten Townsend'schen „Wall of Sound“. Gleichzeitig macht Devin Townsend klar, dass er mit seiner Projekt-Quadrilogie endgültig abgeschlossen hat. Hier scheint er endlich wieder komplett mit sich im Reinen zu sein und verbreitet einen positiven Soundwahnsinn. Die Stimmung ist dabei ähnlich wie bei Addicted. Hier wie dort steht dem Kanadier die holländische Sängerin Anneke van Giersbergen (ex-The Gathering) zur Seite und sorgt immer wieder für ein bisschen gesangliche Magie.

Ihre Stimme benutzt Townsend aber trotzdem viel mehr als eine von vielen Klangfarben. Und in Epicloud können viele verschiedene davon gefunden werden. Der Start in das Album ist schon mal recht ungewöhnlich für den Musiker. „Effervescent!” ist nichts weiter als ein harmonisches Gospelintro. Mit „True north“ folgt ein bombastischer Rocksong, der aufgrund seiner poppigen Melodien mitreißt. Generell haben wir es hier mit einem ziemlich melodischen und hellen Album zu tun, was auch das leicht schwebende „Save our now“ oder „Where we belong“ zeigen. „Divine“ hat gar etwas Meditatives.

Dem gegenüber steht dann wieder ein Stück wie „Grace“, das zuerst mit weiblichem Gesang und Keyboard-Sprühfunken lockt, bevor die restliche Band wie eine Lawine über den Hörer hereinbricht. Dieser Kontrast erzeugt seine gewünschte Stimmung, wirkt aber trotzdem etwas unfokussiert. Dann viel lieber eine straighte Rocknummer wie „Liberation“ oder das stampfende Metal-Cabaret von „Lucky animals“ - quasi die Light-Version von „Bad devil“.

Es gibt also viel zu entdecken auf Epicloud. Das Album hat von allem ein bisschen etwas. Es ist abwechslungsreich, aber nicht so durchgedreht wie Infinity. Es hat seine epischen Momente, klingt aber nicht so weit wie Ocean machine, aber etwas heller als Accelerated evolution. Und es besitzt viele poppige Momente, ohne so schizophren happy wie Addicted zu sein. Das Ziel seine verschiedenen musikalischen Vorlieben auf einmal zusammen zu fügen, ist Devin Townsend ganz gut gelungen. Durch die einheitliche, typische Townsend-Produktion klingt das Ergebnis aber doch wieder recht geschlossen - egal ob man das mag oder nicht.



Mario Karl



Trackliste
1Effervescent!0:44
2 True North3:53
3 Lucky Animals3:21
4 Liberation3:21
5 Where We Belong4:27
6 Save Our Now4:08
7 Kingdom5:29
8 Divine3:17
9 Grace6:09
10 More!4:05
11 Lessons1:07
12 Hold On3:57
13 Angel5:54
Besetzung

Devin Townsend (Gesang, Gitarre, Keyboards)
Anneke Van Giersbergen (Gesang)
Ryan Van Poederooyen (Schlagzeug)
Mike Young (Bass)
Dave Young (Gitarre)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>