Musik an sich


Editorial

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

im letzten Monat hat Norbert bereits das Thema „Kunst und Provokation“ angeschnitten. Dass jenes ein paar Tage später noch weiter gesponnen werden würde und so mal wieder zu einem Kampf der Kulturen führt, konnte man da noch nicht ahnen. Welch stumpfsinniges Machwerk gemeint ist, dürfte wohl jeder mittlerweile ziemlich genau wissen, der sich die letzten vier Wochen nicht hinter dem Mond versteckt hat. Hierüber ließe sich natürlich trefflich auch an dieser Stelle sinnieren. Wir haben uns allerdings entschieden, uns dann doch lieber auf unsere Kernkompetenz zu konzentrieren. Denn zum aktuellen Zeitgeschehen gibt bereits genug (digitales) Blätterrauschen, welches an den betreffenden Stellen auch besser aufgehoben ist.

Apropos Blätterrauschen: Nachdem sich die Temperaturen senken und die Bäume langsam aber sicher verfärben und ihr Kleid fallen lassen, ist klar: der Herbst ist da. Der Mensch zieht sich langsam wieder vom Freien in seine vier Wände zurück, was auch die Plattenindustrie entsprechend honoriert. Im September wurde der Markt nach der Sommerpause von einer wahren Sintflut an Veröffentlichungen überschwemmt. Das brachte auch uns als Redakteure ganz schön ins Schwitzen. Wer soll sich das noch alles Anhören - oder gar kaufen?! Kein Wunder, dass die Verkaufszahlen der einzelnen Musiker und Bands immer weiter zurückgehen, wenn jeder Furz auf Festplatte (Bandmaschinen kommen ja nicht mehr wirklich vor) gebannt wird. Trotzdem haben wir uns durch die Schwemme gebahnt und können Euch wertvolle Tipps geben.

Daneben gibt es natürlich noch ein paar weitere, begleitende Artikel. Rainer Janaschke hat mit den mittlerweile recht erfolgreichen Deutschrockern Betontod und dem britischen (Prog-)Metal-Flaggschiff Threshold gesprochen; meine Wenigkeit mit den bunten Psych-Rockern Simeon Soul Charger, die einiges zu erzählen hatten. Und man darf auch Norbert von Franseckys CD-Kolumne nicht übersehen, die dieses Mal einen wahren Klassiker behandelt.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!

Mario Karl