Die Alabama Haircutters stellen den Soul im CD-Titel in den Mittelpunkt. Allerdings könnte man das Quintett fast ebenso gut in die Bereiche Jazz und Blues einordnen. Allen drei Bereichen gemein ist die große Bedeutung des Gefühls für die Musik. Und leider hapert es bei den Südstaaten-Frisören genau an dieser Stelle.
Mit „Preachin‘ the Blues“ ergänzt die Band den Soul des CD-Titels gleich selber und liefert eine fantastische Soul-Blues-Nummer mit mehr Soul als Blues und einer erotisierenden Stimme ab. Grandios!
Leider war das der einzige echte Trumpf, den die Band auf der Hand hat. Der „Lighthouse Blues“ kommt noch einmal als überzeugende leicht rockende Soul-Jazz-Nummer über die Rampe. Alles andere hat bei den jeweiligen Vorzügen auch immer ein deutliches Aber im Bewertungsbogen.
Sie es der Power Soul von „Low down Woman“, dem der Dreck unter den Nägeln fehlt, der Soul Jazz von „Bad Luck Soul Blues“, dem die Tiefe fehlt, oder der Blues „Nobody's Blues but mine“ mit seinem viel zu distanzierten Gesang.
Mit dem Opener gelingt den Alabama Haircutters ein fantastischer Einstieg, der leider nie wieder erreicht wird. Es ist der Band damit gelungen große Erwartungen zu erwecken. Die Einlösung steht allerdings noch aus. Vielleicht mit dem nächsten Album?