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Betontod - Plötzlicher Karriereschub!
Info |
Gesprächspartner: Betontod
Zeit: 28.08.2012
Ort: Köln / Rheinberg
Interview: E-Mail
Stil: Punk, Metal
Internet: http://www.betontod.de/
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Wie das Beispiel der Rheinberger Punk Rock Formation Betontod zeigt, kann es manchmal schnell gehen. Da dümpelt man als Band ein paar Jahre rum, veröffentlicht zwar ein paar gute Alben, aber der richtige Durchbruch will sich nicht einstellen. Irgendwann gibt es dann doch noch so etwas wie eine Initialzündung. Seit dem Album Glaube Liebe Hoffnung geht es für Betontod erfolgreich nach oben. Zur Veröffentlichung des neuen Albums Entschuldigung für nichts sprachen wir mit der Band.
Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Album Entschuldigung für nichts. Wie fallen die bisherigen Reaktionen aus?
Vielen Dank für die Blumen. Bis jetzt können wir uns denke ich nicht beschweren, denn die meisten Mags haben die Platte bis dato so beschrieben, wie wir sie auch empfinden. Erwachsener und mit mehr Auge für`s Detail. Wir haben ja damit gerechnet, dass einige Leute sagen würden, ob es nötig ist in 3 Jahren nun die dritte Platte zu veröffentlichen. Ich denke, dass wir aber durch die hohe Qualität überzeugen konnten und somit dieses Thema nicht groß diskutiert wurde.
Ich bin erst durch das Album Antirockstars auf Betontod aufmerksam geworden. Und es scheint auch so, dass eure Karriere gerade in den letzten beiden Jahren etwas mehr in Fahrt gekommen ist und das obwohl ihr schon seit mehr als 20 Jahren existiert! Woran liegt das?
Bevor Glaube Liebe Hoffnung 2010 auf dem Markt kam, war es etwas ruhig um die Band. Mit dem Recorden dieser Platte wurde wieder ordentlich Energie getankt und wir bekamen mit dem aktuellen Vertrieb auch einen tollen Partner der auch das eigentliche Potenzial der Band sah. Wir haben dann mehr oder weniger alles auf eine Karte gesetzt und haben angefangen Vollgas zu geben was die Promo betrifft. Glaube Liebe Hoffnung und vor allem Antirockstars (2011) waren für die Band beachtliche Erfolge und wenn man bedenkt, dass wir fast alles selbst in die Hand nehmen, sind wir schon ziemlich stolz darauf.
Entschuldigung für nichts wurde von Vincent Sorg produziert. Mit ihm wolltet ihr schon vor ein paar Jahren zusammenarbeiten, habt aber 2009 eine Absage seinerseits erhalten. Warum hat er nun der Arbeit mit BETONTOD zugestimmt?
Als wir 2009 Vincent besucht haben, war die Band wohl einfach noch nicht reif genug für eine Zusammenarbeit mit einem Produzenten. Da gehört ja auch nicht nur zu, das du coole Songs hast. Das Paket als Band muss ja stimmen. Wie du derzeit aktiv auf dem Markt bist und wie du dich als Band auch präsentierst. In den letzten Jahren hat sich einiges getan bei Betontod und Vincent wird das bemerkt haben. Wir hatten dann einfach nochmal angefragt bei ihm und er war zuversichtlich, dass wir zusammen da was Tolles auf die Beine stellen würden. Hat sich ja auch letztendlich so entwickelt!
Warum wolltet ihr unbedingt ein Album mit Vincent Sorg aufnehmen. Gibt es spezielle Alben anderer Bands welche er produziert hat und euch beeinflusst haben?
Vincent ist ja bekannt dafür, dass er gerade im Rockbereich großartige Arbeit abgeliefert hat. Schau dir mal seine letzten Werke an... ob Hosen, Donots oder In Extremo. Alles tolle Bands mit starken Platten. Von daher gab es letztendlich nicht viele Alternativen. Zudem war die Entfernung nicht groß, das spielt ja zeitbedingt auch ab und an eine Rolle. Wir sind sehr froh, das es zur dieser Zusammenarbeit gekommen ist!
Was hat Vincent Sorg an der Art wie ihr ein Album aufnehmt verändert? Waren die eventuellen Umstellungen für euch leicht zu bewältigen, oder wird man mit der Zeit in seiner Art und Weise Dinge anzugehen etwas festgefahren?
Der Arbeitsprozess war diesmal natürlich anders als wie wir es gewohnt waren. Aber gerade das war es ja, was uns auch gereizt hat. Nach 5 Studioalben, welche qualitativ von unten nach oben gestiegen sind, möchtest du auch mal was Neues ausprobieren. Ich würde sagen, dass wir ziemlich gut im Studio zurecht gekommen sind. Wir haben unter der Regie von Vincent z.B jeden Song mit den Instrumenten nach einander aufgenommen. D.h., dass erst ein Song komplett eingespielt wurde von allen, bevor es zur nächsten Nummer ging. Für uns eine neue Art Songs aufzunehmen. Man ist tatsächlich mehr „drin“ im Song und im Nachhinein tut das so einer Nummer gut. Zudem Haben wir eine ausgiebige Vorproduktion gemacht und Vincent hat uns auch deutlich mehr auf die kleinen Details aufmerksam gemacht. Das alles sind so Dinge die wir als Band positiv aufgenommen haben.
Im Vergleich zu euren früheren Alben klingt ihr heute vielseitiger und auch rockiger! Ist dies eine angestrebte Entwicklung, oder hat sich das so ergeben, quasi durch die „natürliche Weiterentwicklung“ welche man als Musiker durchläuft?
Ich würde sagen, dass beides dazu beigetragen hat. Wir hätten jetzt noch ein paar Alben a la „Antirockstars“ raushauen können, aber das ist nicht unser Ziel. Natürlich werden auch wir alle älter und da verändern sich auch so manche Sichtweisen und Geschmäcker. Trotz alldem klingt die Platte nach Betonod – Nur frischer und etwas reifer und zudem abwechslungsreicher.
Sehr überrascht war ich über den Titeltrack und die erste Single des Albums. Der Song hat doch eine deutliche Ska Schlagseite und einen coolen Off-Beat. Wer hatte die Idee zu dem Song und warum wurde gerade dieses Lied als Singleauskopplung ausgesucht?
Den Song „Entschuldigung für Nichts“ haben wir komplett im Studio während der Vorproduktion geschrieben. Bis dato hatten wir noch nie Ska Gitarren bei Betontod und wir dachten uns in diesem Moment, dass wir das mal mit ein paar coolen Chords probieren könnten. Rausgekommen ist dabei ein ziemlich straighter Song, welcher inhaltlich unser derzeitiges Lebensgefühl vermittelt. Die Message ist stark und zudem ist der Chorus sehr eingängig, und das waren letztendlich die Gründe den Song als erste Single zu nehmen.
Ihr konntet auf dem diesjährigen Wacken Festival auftreten, wie hat das Publikum, welches ja doch eher ein Metalpublikum ist, auf euch reagiert?
Wacken war der Wahnsinn um es direkt zu sagen. Wir haben um 11 Uhr morgens auf der Party Stage eröffnet und vor uns standen tausende von Leuten. Wir hatten vorher etwas bange, da die Zeit ja nicht gerade publikumsfreundlich ist. Die meisten Leuten sind doch so früh noch am schlafen oder kommen gerade erst ins Bett :). Wir hatten dort eine großartige Zeit und nun wissen wir, dass auch eine Punkrockband auf einem Festival wie Wacken, ordentlich für Stimmung sorgen kann!
Wie sehen die näheren Zukunftspläne aus? Wird es noch weitere Singleauskopplungen mit neuen, bisher unveröffentlichten Songs geben?
Wir fiebern jetzt der Veröffentlichung am 31.08 entgegen und werden noch ein paar Festivals spielen und zudem unser traditionelles Jahresabschluss-Konzert in unserer Heimat Rheinberg veranstalten. Im Januar wird es wohl auf Tour gehen und im Mai 2013 sind wir bei der Full Metal Cruise dabei. Eine Singleauskopplung wird zudem wohl auch noch kommen. In welcher Form müssen wir noch schauen.
Wenn ihr unseren Lesern noch etwas mitteilen wollt, dann könnt ihr das jetzt machen!
Besten Dank für den unglaublichen Support der uns in den letzten Jahren entgegen gebracht wurde. Wir wissen dies sehr zu schätzen! Am 31.08 erscheint das neue Album Entschuldigung für Nichts und wir würden uns freuen wenn ihr Euch das Teil zulegt!
Rainer Janaschke
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