Ray Wilson/Stiltskin
She
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Ray Wilson? Stiltskin? Da war doch was… Ich muss zugeben, ich musste erst mal in meinem Gedächtnis kramen, woher ich diese Namen kenne. Richtig, da war mal was, um genau zu sein vor 12 Jahren: Stiltskin hatten 1994 einen Grunge-Hit mit “Inside” von Ihrer einzigen CD “the mind’s eye” - unter anderem unterstützt dadurch, dass der Song durch die Levi’s-Jeans-Werbung so richtig bekannt gemacht wurde. Der Sänger Ray Wilson wechselte nach dem Album dann zur Musiklegende Genesis, wo er Phil Collins ablöste. Nach dem einzigen (und wenig beachtetem) Album “Calling All Stations“ war dann aber auch schon wieder Schluss; anschließend veröffentlichte Wilson einige Live- und Solo-Alben.
Eines muss man hier mal vorweg nehmen: der Bandname “Stiltskin” ist wohl eher eine verkaufsfördernde Mogelpackungsbezeichnung: bis auf Ray Wilson selbst ist keiner der damaligen Mitstreiter mehr übrig geblieben. Ein leichter Etikettenschwindel, also eigentlich handelt es sich “nur” um ein weiteres Solo-Album von Ray Wilson. So ist übrigens auch die Stiltskin-Homepage mit raywilson.net identisch.
She bietet dem Hörer soliden Rock, der teilweise auch mal in Richtung Metal blickt. Das Album ist abwechslungsreich (u. a. mehrere Balladen) und zeigt keine total daneben gegangene Stücke. Die Aussage der Plattenfirma, einer der erfolgreichsten britischen Songwriter sei jetzt zurück, halte ich aber für etwas übertrieben (zwar hat er an allen Stücken dieses Albums mitgewirkt, an “the mind’s eye” war er kompositorisch aber gar nicht beteiligt, an der Genesis-Scheibe nur bei drei Stücken); stimmlich gefällt mir Wilson dagegen sehr gut und erinnert mich etwas an Reamonn. Auch musikalisch gibt es bei den langsameren Stücken des Silberlings teilweise Ähnlichkeiten, wobei Stiltskin insgesamt aber doch deutlich düsterer, härter und weniger mainstreammäßig daherkommen als Reamonn. So einen richtigen Überflieger vermisse ich auf dem Album, einen Hit wie “Inside” ebenfalls, trotzdem und auch trotz des Etikettenschwindels ist She durchaus hörens- und empfehlenswert.
Anspieltipps: “Lemon Yellow Sun” (eher ruhiger, wird die erste Singleauskopplung), She, Fame, Fly High. Im Oktober/November 2006 ist Stiltskin übrigens auf großer Deutschlandtournee (25 Auftritte).
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Fly High | 5:07 |
2 | Taking Time | 6:12 |
3 | She | 4:23 |
4 | Lemon Yellow Sun | 4:05 |
5 | Wake Up Your Mind | 4:05 |
6 | Sick And Tired | 3:40 |
7 | Constantly Reminded | 5:16 |
8 | Show Me The Way | 4:27 |
9 | Fame | 3:45 |
10 | Some Of All My Fears | 4:19 |
11 | Summer Days | 4:48 |
12 | Better Luck Next Time | 5:07 |
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Besetzung |
Line-up Ray Wilson - Vocals, Guitar Uwe Metzler - Lead Guitar Irvin Duguig - Keyboards Alvin Mills - Bass Nir Z - Drums
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