Musik an sich


Reviews
White Cowbell Oklahoma

Casa Diabolo


Info
Musikrichtung: Rock/Hard Rock

VÖ: 15.07.2006

(justforkicks)

Gesamtspielzeit: 45:47

Internet:

http://www.whitecowbell.com
http://www.justforkicks.de


Alter Schwede, was kommt denn da plötzlich aus meinem CD-Player? Ich habe den Eindruck, dass alles, was er bisher in seinem Leben abgespielt hat, gemischt, durchgeknetet und neu sortiert hat. Dem ist aber nicht so, es liegt einfach nur die neue CD von White Cowbell Oklahoma drin! Über Abwechslung kann man sich hier wirklich nicht beschweren: gerade klingt das noch ein wenig nach Grunge aus den 90’ern, da werden plötzlich die 70’er oder auch mal die 80’er lebendig. Eine Mischung aus Lynyrd Skynyrd, Deep Purple, Aerosmith, ZZ Top, Kiss, AC/DC und vielen mehr - und das dazu aus sämtlichen Schaffensperioden!

Ein Blick auf das Cover der CD und auf die Homepage von White Cowbell Oklahoma (die kommen übrigens aus Kanada…) hat mich ja zunächst etwas abgeschreckt: Themen sind dort ist in erster Linie Alkohol und Frauen (letztere eher spärlich oder gar nicht bekleidet). Aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen: die Musik ist wirklich gut!

Auf dieser CD ist fast jedes Stück ein Volltreffer: mit wirklich großer Spielfreude spielen hier die 9 (!) Mitglieder von White Cowbell Oklahoma ein wirklich gelungenes und nahezu balladenfreies Album ein. Das rockt, dass sich die Balken biegen… Einige Stücke dieses Albums haben das Potential zum Klassiker und würden sich auf einer der üblichen Rock-Anthologien über die besten Rocksongs der vergangenen Jahrzehnte locker behaupten. Häufig klingt das nach gutem Rock der 70er Jahre (als eine kleine Hommage an das Vinylzeitalter mit A- und B-Seite ist das Album in Act One und Act Two aufgeteilt), trotzdem ist Casa Diabolo meiner Meinung nach wirklich zeitlos.

Jedem Deep Purple-Fan empfehle ich unbedingt in das Stück “Ace in the Hole” zu hören: dieses Stück würde wohl wirklich perfekt in das Reunion-Album “Perfekt Strangers” passen, allein dafür lohnt sich der Kauf!

Negativ finde ich das spärliche Booklet, auf dem ich zwar den Namen der Dame mit dem Halsband auf dem Cover erfahre (Miss Kitty), leider aber nicht deren Telefonnummer und - was wohl schlimmer ist - keine Texte mitgeliefert bekomme bzw. etwas darüber erfahre, wer für die Texte und die Musik verantwortlich ist. Aber bei dem Cover und dem Internet-Auftritt bin auch eigentlich gar nicht so scharf auf die Texte… Diese sollte man vielleicht links liegen lassen und stattdessen die Musik genießen: die ist nämlich wirklich gut und macht absolut Lust und (Party-)Laune!

Als Anspieltipps erwähne ich hier mal "She’s got my love in her hand”, “Get on, get down”, “fly away“, “(tear you) a new one”, “sugar city” und das wirklich absolut gelungene Stück “ace in the hole”. Allein wegen dieser Stücke lohnt sich die Anschaffung dieser CD in jedem Fall! Der “hidden track” am Ende des Albums hätte nicht sein müssen (ist nicht mehr besonders originell und beliebt, das sollte sich vielleicht mittlerweile bis nach Kanada herumgesprochen haben), trotzdem ein wirklich gelungenes Album!



Jürgen Weber



Trackliste
Act One:
1 Adjust Your Set 0:45
2 Faster Than Sin 2:49
3 She's Got My Love In Her Hand 3:18
4 Get On, Get Down 2:57
5 Fly Away 4:28
6 (Tear You) A New One 3:27
7 Do Me So Wrong 6:43

Act Two:
1 She Likes To Boogie 2:32
2 Sugar City 3:39
3 Koko Girl 3:45
4 Bulletproof 2:23
5 Ace In The Hole 05:36
6 Time To Ride 3:25

7 Ohne Titel („hidden track“) 23:26
davon ca. 20 Minuten Sendepause)
Besetzung

Clem - Lead Vocals, Lead & Rhythm Guitars, Timpani
Sarge - Lead Vocals, Lead & Rhythm Harmonica, Bass
(Tear You A New One)
Jesse - Organs, Piano & Moog Synth
Hollys - Lead & Rhythm Guitars
Chainsaw Charlie - Cowbell, Chainsaw, Bullhorn
Bubba Lee Fett - Bass, Guitar (Sugar City), Lead Vocals
(Tear You A New One)
The Cousin Who Hath No Name - Lead & Rhythm Guitars
Jessup H. Christ - Lead & Rhythm Guitars
Dingo von Devereux - Drums, Percussion, Dingos


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>