Gutfleisch - Schürmann - Frey featuring Hendrik Meurkens
Roundabout
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Drei Musiker haben sich zur Platte Roundabout zusammengefunden. Christian Gutfleisch aus Säckingen, Dominik Schürmann aus Basel und Elmar Frey, auch aus der Schweiz. Dieses Trio existiert bereits seit 2017 und hat sich als eines der führenden Schweizer Piano-Trios etabliert. Doch auf dieser Platte agiert man nicht im Trioformat, hat man sich doch einen Gast an Bord geholt. Es handelt sich um Hendrik Meurkens aus Hamburg, er gilt als einer der weltbesten Musiker der chromatischen Mundharmonika, so wird er auch als Nachfolger von Toots Thielemans gehandelt
In der Besetzung von Mundharmonika, Vibrafon, Piano, Bass und Schlagzeug stellen die vier Musiker zwölf Eigenkompositionen vor, abwechselnd komponiert, siehe Tracklist. Der Gast hat mit "A Slow One" den Vortritt, und mit einem locker swingendem Song huldigt man dem traditionell geprägten Jazz, Meurkens ist hier allerdings am Vibrafon zu hören, und herrlich leichtgängig, allerdings nicht wirklich ein "Slow One", sondern im Midtempo wird hier ein herrlich entspannendes Stück vorgelegt.
"Maybe May", hier mit Harmonika-Begleitung, ist dann zunächst ein wenig beschaulicher und ein ruhiger, ein Song, der dazu veranlassen kann, seine Gedanken treiben zu lassen, bis dann das Tempo anhebt und sich neben die Tradition noch moderne Elemente der Fusion gesellen, Frey stellt mit seinem Schlagzeug eine treibende Kraft dar.
Und so kann man eine bunte Mischung diverser Einflüsse genießen, mal geht es etwas mehr in Richtung Hard Bop, dann werden ältere Swing-Elemente aufgegriffen, ganz wild swingt "Heureka", dann wiederum fliesst die Musik balladesk dahin, ein sehr schönes Beispiel hierfür ist das viel Romantik ausstrahlende "Miriam's Bâle-Ade", ein Song, der durch seine Harmonie und Melodie angenehm auffällt.
Yeah - und dann geht es ab - "Ramba Samba", auf zum Zuckerhut! Die strahlende Kraft brasilianischer Musik wird sehr gut abgebildet und drückt mit dem europäischen Zutaten eine mitreissende und gute Stimmung verbreitende packende Leidenschaft aus. Dazu zählt dann auch das emotionale und druckvolle Pianosolo von Gutfleisch, und auch Frey läßt mit seinem kurzen Schlagzeugsolo die Zügel los.
Als Verschnaufpause können wir anschließend das ganz leichtgängig und dezent swingende "A Better World" genießen, auch hier zeigt sich wieder dieses sehr sensibel geprägte Zusammenspiel der Protagonisten, dieses fast schwebende Schlagzeug, der dynamisch-elastische Bass und das fast schon darüber hüpfende und quirlende Pianospiel. Schließlich reichert das elegante Vibrafonspiel von Meurkens dieses wie ein schönes Gemälde wirkende Stück noch mit zusätzlichen Klangfarben an. Ja, "A Better World" zählt zu meinen Lieblingssongs des Albums.
Aber letztlich wäre es verwerflich, nicht alle Songs qualitativ nicht auf eine Stufe zu stellen, strahlen sie doch alle diese hohe Maß an Individualität aus, geprägt durch diese gemeinsame Spielfreude, und das ganz und gar leicht und locker, ohne jegliche akademisch geprägte Kühle. Die Tradition des US-amerikanischen Jazz' sehe ich auf hochwertige Weise verknüpft mit der Entwicklung des Jazz in Europa.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 A Slow One (Hendrik Meurkens) (5:47)
2 Maybe May (Christian Gutfleisch) (5:17)
3 The End Of A Bug Affair (Dominik Schürmann) (4:47)
4 Miriam's Bâle-Ade (Christian Gutfleisch) (6:12)
5 Meurks' Mood (Hendrik Meurkens) (5:04)
6 Ramba Samba (Dominik Schürmann) (4:46)
7 A Better World (Elmar Frey) (6:32)
8 Roundabout (Chrsitian Gutfleisch) (5:40)
9 Cinecittà (Elmar Frey) (6:12)
10 Prague In March (Hendrik Meurkens) (5:27)
11 Heureka (Dominik Schürmann) (4:21)
12 Vilnius (Elmar Frey) (7:00)
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Besetzung |
Hendrik Meurkens (harmonica & vibraphone)
Christian Gutfleisch (piano)
Dominik Schürmann (bass)
Elmar Frey (drums)
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