Lazy Afternoon

Just As Poor As Before


Info
Musikrichtung: Americana

VÖ: 13.05.2022

(Paraply)

Gesamtspielzeit: 46:48

Internet:

http://www.lazyafternoonmusic.com/
https://www.paraplyrecords.se/
http://www.hemifran.com/index.html


Almost Home, unter diesem Titel stellte die Band Lazy Afternoon aus Gotland, Schweden, 2019 ihr zweites Album vor. Nun sind sie offensichtlich nicht reicher geworden, heisst die neue Veröffentlichung doch Just As Poor As Before!

Die Band, die mit ihrem Sound in Richtung Americana unterwegs ist, mit einem Schuß Country und Folk inklusive, hat dreizehn neue Songs eingespielt. An der Besetzung hat sich grundsätzlich nichts geändert, als neues Mitglied konnte Elvira Hall (fiddle, washboard, vocals) begrüßt werden, insofern auch zwei neue Instrumente.

Mit einer vom Banjo geführten Melodie entführt mich der Eröffnungs-Song gleich in eine Bluegrass-Stimmung, die ausgekleidet wird mit einem Schuss Country, und einem Akkordeon, dass noch eine weitere Färbung einbringt. Der schöne Gesang von Cristina Säfsten (ich nehme einmal an, dass sie es ist) bringt eine angenehm heimelig wirkende Stimmung in den Song, sehr warmherzig, und somit wird bereits eine gute Grundlage serviert.

Doch es bleibt nicht bei dieser Ausrichtung, denn der nächste, von Bo Ahlbertz gesungene Song, weist bereits andere oder weitere Elemente auf, hier rockt es mehr, das Akkordeon klingt recht keltisch im Ausdruck und beinflusst den Stil des Stückes entsprechend. Im weiteren Verlauf taucht dieses Instrument oft als wesentlich gestaltender Klangfaktor auf, und das in verschiedene Richtungen strahlend, so kann es auch einmal in Richtung Cajun gehen. Mithin kann man die Musik im Gesamtergebnis bedenkenlos in die Schublade Americana packen.

Im Übrigen gefallen mir die Gesangsstücke mit Cristina besser als jene von Bo, gelingt es ihr doch mehr, das gewisse emotionale Element zu platzieren und den jeweiligen Stücken mehr Harmonie einzuhauchen. Interessant ist die vorzüglich gelungene Verquickung so verschiedener Stilelemente US-amerikanischer Musik, die sich ja teilweise auch aus europäischen Traditionen speist. Insofern ist der Brückenschlag von Europa in die USA gut gelungen. Dieses führt letztlich dazu, dass sich die starke individuelle Ausprägung der Band erweitert hat, und insgesamt eine positive Steigerung vom Vorgängeralbum zu bemerken ist, auch weil der Sound insgesamt noch dichter geworden ist und ein wenig druckvoller.

Meine Lieblingssongs des Albums sind eindeutig "Who Am I To Say", "Just As Poor As Before", "I'll Be Going Home", "A Song For You" und "Trapped", weil sie mich am ehesten emotional ansprechen. Für mich wirken sie auch am ehesten im Genre Americana verankert. Doch "Who Am I To Say" ist mein klarer Favorit, und in dieser Richtung wünschte ich mir ein komplettes Album der Band.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Who Am I to Say
2 Annelie
3 Over the Mountains
4 Just as Poor as Before
5 Choose to Believe
6 I'll Be Going Home
7 Summer Wind
8 The Dream of My Life
9 Why Don't You Stay for Tonight
10 A Song for You
11 My Harbour Home
12 Trapped
13 Wild
Besetzung

Bo Ahlbertz ( bouzouki, banjo, vocals)
Cristina Säfsten (acoustic guitar, vocals)
Elvira Hall (fiddle, washboard, vocals)
Jörgen Ahlqvist (melodeons, accordions)
Lars Johansson (bass)
Maria Nordseth (harmonies - #6, 8, 11)
Pontus Nordborg (electric guitar, dobro, vocals)
Stefan Magnusson (drums, vocals)
Robin Larsson (banjo - #1)



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