Low Hum
Room To Breathe
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Low Hum, das ist eigentlich der Multiinstrumentalist Collin Desha, aufgewachsen in Hawaii und seit dem siebzehnten Lebensjahr in Los Angeles. Room To Breathe ist sein Debüt-Album. Bereits vorher gab es eine EP, Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Pariser Schlagzeuger und Produzenten Jules De Gasperis, und beide zusammen sind Low Hum.
Nun, da erwartet mich ein irrer Sound, voll verzerrte Gitarren, etwa in der Art, wie es bei Edwyn Collins und “A Girl Like You“ vorkommt, das fällt mir spontan dazu ein. Aber hier ist es noch gequetschter und verzerrter. Dazu säuselt der Protagonist teils in hohen Tönen, schwer reißend und schleppend donnert das Schlagzeug. Zwischendurch löst sich der Druck, ich bin noch beim ersten Song, und eine sonnendurchflutete Atmosphäre der Hippie-Ära der Sixties erfüllt den Raum. Ja, bereits nach kurzer Zeit scheint Desha alle möglichen aufgesaugten Einflüsse umsetzen zu wollen.
Dabei ist die Musik recht tanzbar, in diesem Sinne sicher für den Dancefloor geeignet, aber ob das dort ankommen würde? Ich denke eher nicht, denn mit diesem teils hypnotisch und schwebenden Sound mit seiner mitunter nicht real wirkenden Stimmung, bereits hier die nächste Assoziation, hier Song Nummer Zwei – The Pretty Things und “Balloon Burning“. Schnarrende Synthies, oder ist es der Bass, der hier unablässig pumpt(?) und ständig drückende Drums, irgendwie fühlt man sich mittendrin in diesem Sound, ob man ihn nun nicht mag oder doch.
Denn zumindest das hat Low Hum geschafft – Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Psych-Retro-Pop? Oder wohin gehört diese Musik? Auf jeden Fall sind die Einflüsse der Klänge vergangener Zeiten unüberhörbar, aber reproduziert klingt das dann mitunter auch künstlich, oder wie ein zweiter Aufguss. Gelegentlich jedoch vermag man, die Eigenständigkeit und Individualität herauszukehren, und dann wirkt es gelegentlich aber recht brutal, wie beim total übersteuerten Intro zu “Crimson Cardinal“, ein bisschen fett, der Overdrive.
Und so ist es sicher die Vermischung dieser verzerrten und harten Sounds mit den weichen Parts, auf denen dann auch der Gesang dahinschwebt, der die Originalität unterstreicht. Für ein gutes und gelungenes Beispiel dafür halte ich mit dem Song “Sun Chaser“, denn hier entfaltet sich der lockere Pop einwandfrei und betörend gut, mein Anspieltipp und auch als Single-Auskopplung sicher empfehlenswert, am besten für Indie Charts. So sollte man unbedingt weitermachen, diese Atmosphäre besitzt das Besondere.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Fake Reality
2 Strange Love
3 I Don't Know Me Like You Do
4 Room To Breathe
5 Nebraska
6 Crimson Cardinal
7 Sun Chaser
8 Sink Your Teeth In
9 Comatose
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Besetzung |
Collin Desha (all instruments)
Jules De Gasparis (drums)
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