Ella Fitzgerald
The Complete 1960-61 Ella In Berlin
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Nicht nur “At Mister Kelly’s 1958“ von Ella Fitzgerald stand auf dem Programm zur Wiederveröffentlichung, sondern auch nun Konzerte der Sängerin aus Berlin, einmal ist es die LP “Mack The Knife“ (#1-11), mit Aufnahmen aus der Deutschlandhalle Berlin, vom 13.Februar 1960, und dann noch Aufnahmen vom gleichen Ort, nur vom 11.Februar 1961 (CD2, #1-21). Das ist also The Complete 1960-61 Ella In Berlin. Doch noch einige zusätzliche Songs enthält diese Doppel-CD, auf der ersten CD sind es die Stücke 12-18, vom Cannes Festival, 1.Juli 1959, die Stücke 19 + 20, aus der Hollywood Bowl, L.A., vom 15.August 1956 und noch die Songs 22 + 23 vom 25.August 1961, eingespielt in Kopenhagen, und in den Niederlanden einst als Single veröffentlicht.
Ob das nun eine passende Zusammenstellung ist, angesichts des Titels, der anpreist, die komplette Ella aus Berlin zu erhalten, mag dahingestellt sein und die Meinungen darüber mögen auseinander gehen, doch trotz wohl verschiedener Ansichten darüber bleibt die Musik, diese hervorragende Stimmung der Liveaufnahmen mit einer Künstlerin in Hochform, begleitet von diversen Größen des Jazz. Was ich jedoch feststelle, ist die bessere Soundqualität der Berliner Einspielungen, insofern wird das Gesamtergebnis für mich geschmälert, das gibt daher leider Punktabzug. Das gilt nicht für die beiden letzten Songs der Kompilation, denn “Ich fühle mich crazy“ und “Mr.Paganini“, ja, Ella singt auf Deutsch, stellen eine kleine Kostbarkeit dar.
Das ursprüngliche Album „“Mack The Knife“ wurde übrigens in die Grammy Hall Of Fame aufgenommen (1999) und dem Album wird somit eine besondere historische Signifikanz zugewiesen.
Ganz wunderbar empfinde ich die Mitwirkung des hervorragenden Gitarristen Jim Hall, ein Jahr später war es Herb Ellis. Bei beiden Konzerten jagt ein Hit den anderen, und man fühlt sich inmitten des Geschehens, herrlich, wie die Leidenschaft des Vortrags gebannt wurde und sich durch die Boxen in den Hörraum schleicht. Neben dem erneut gänsehautmäßigem “Summertime“ sind es auch solche Preziosen wie “Slow Boat To China“ oder der Ausflug in den Rhythm & Blues mit dem “Joe Williams‘ Blues“, einfach packend, dieses Feeling!
Im Übrigen soll sich beim 1960er-Konzert eine der besten Scat-Beiträge der Künstlerin befinden, man lausche einmal “How High The Moon“, und wer genau hinhört, hört die kleine Widmung an Charlie Parker, als sie dessen Titel “Ornithology“ zitiert.
19 Punkte für die beiden Berlin-Konzerte, wir hören erneut eine Ella in Höchstform, insgesamt bewerte ich mit 18 Punkten.
Wolfgang Giese
Trackliste |
CD 1:
1 That Old Black Magic
2 Our Love Is Here To Stay
3 Gone With The Wind
4 Misty
5 The Lady Is A Tramp
6 The Man I Love
7 Summertime
8 Too Darn Hot
9 Lorelei
10 Mack The Knife
11 How High The Moon?
12 Lover Come Back To Me
13 Angel Eyes
14 I’m Beginning To See The Light
15 My Heart Belongs To Daddy
16 Just One Of Those Things
17 I Can’t Give You Anything But Love
18 Sophisticated Lady
19 Love For Sale
20 Just One Of Those Things
CD 2:
1 Announcement
2 Give Me The Simple Life
3 Take The “A” Train
4 A Slow Boat To China
5 Medley Why Was I Born? / Can’t Help Lovin’ Dat Man / People Will Say We’re In Love
6 Announcement
7 You’re Driving Me Crazy
8 Rock It For Me
9 Witchcraft
10 Anything Goes
11 Cheek To Cheek
12 Misty
13 Caravan
14 Mr. Paganini
15 Mack The Knife
16 Fanfare For Ella
17 ‘Round Midnight
18 Joe Williams’ Blues
19 Fanfare For Ella
20 This Can’t Be Love
21 Closing Announcements
22 You’re Driving Me Crazy [Ich fühle mich crazy]
23 Mr. Paganini
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Besetzung |
Ella Fitzgerald (vocals on all tracks)
Plus:
CD 1 [#1-11]:
Paul Smith (piano)
Jim Hall (guitar)
Wilfred Middlebrooks (bass)
Gus Johnson (drums)
CD 2 [#1-21]:
Lou Levy (piano)
Herb Ellis (guitar)
Wilfred Middlebrooks (bass)
Gus Johnson (drums)
Oscar Peterson (piano - #20 only)
Ray Brown (bass - #20 only)
Ed Thigpen (drums - #20 only)
BONUS TRACKS:
CD 1 [#12-18]:
Lou Levy (piano)
Max Bennett (bass)
Gus Johnson (drums)
CD 1 [#19-20]:
Paul Smith (piano)
Barney Kessel (guitar)
Joe Mondragon (bass)
Alvin Stoller (drums)
CD 2 [#22-23]:
Knud Jorgensen (piano)
Jimmy Woode (bass)
William Schiopffe (drums)
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