Jolly Jumpers
Mobile Babylon
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Man nehme: ein Schlagzeug, einen Bass, 2 E-Gitarren und spiele mal gemächlich drauf los und singe noch etwas dazu. So einfach kann’s gehen! So ungefähr hört sich jedenfalls Mobile Babylon von den Jolly Jumpers an: teilweise fast minimalistisch, bedingt abwechslungsreich - aber mitunter trotzdem gar nicht mal schlecht.
Die Jolly Jumpers fanden sich 1980 irgendwo in Finnland zusammen (ein Ort namens Tyrnävä; die finnischen Orte sind übrigens ähnlich unaussprechlich wie die finnische Sprache), nach ersten Veröffentlichungen ab 1987 (lange vor Lordi) sind sie zwar in Finnland sehr bekannt geworden, international jedoch unbeachtet geblieben. Viele Jahre und 6 Alben waren sie ein Trio, ehe Ende 2004 mit Arimatti Jutila ein zweiter Gitarrist dazustieß und erstmals auf Mobile Babylon mitwirkt.
Mobile Babylon ist kantig und rau, nicht gerade kommerziell, teilweise aber trotzdem radiotauglich, obwohl leider Songs mit Hit- oder Klassiker-Potenzial gänzlich fehlen. Der Begriff Rock ist für die Scheibe nur bedingt passend: gerockt wird vielleicht etwas in Ansatz, aber alles geht doch ziemlich gemächlich, langsam (manchmal langatmig) voran; die Scheibe kommt ziemlich unaufdringlich daher und vermeidet jegliche Metal-Anleihen. Mich erinnert das zum Teil etwas an die frühen (noch Englisch singenden) “Element Of Crime”.
Das Cover ist etwas dürftig, zum Booklet lässt sich noch nichts sagen, da mir nur ein (Pappe-) Promo vorliegt. Anspieltipps: “Palomino”, “Boom Boom”, “Mama I Have To Leave” und “Sorrow Son” (der Song “Black Betty“ ist übrigens (leider) kein Remake des “Ram Jam“-Klassikers).
Für Hardrockfans sind die Jolly Jumpers vielleicht zu seicht, und auch ich hätte mir bei einigen Stücken mehr Tempo oder auch mehr Innovationen gewünscht. Trotzdem ist das Album eine halbwegs runde Sache und hat seinen eigenen, zeitlosen Stil, womit es sich von anderen charakterlosen Produktionen positiv abhebt.
Mich persönlich veranlasst das Album dazu, meine alten Lucky-Luke-Alben nochmals hervorzukramen und dort seine Abenteuer mit Jolly Jumper nachzulesen (René Goscinny war schon wirklich genial, aber das nur am Rande) - leider aber eher nicht zum Kauf der Vorgänger-CD’s der gleichnamigen finnischen Band.
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Slow Town Rules | 2:53 |
2 | Shooting Star | 3:19 |
3 | Palomino | 3:43 |
4 | Boom Boom | 4:00 |
5 | Mama I Have To Leave | 4:10 |
6 | Snowy Downtown | 3:32 |
7 | My Mon Amour | 2:59 |
8 | Black Betty | 4:40 |
9 | Sorrow Son | 2:42 |
10 | The Star | 3:30 |
11 | The Beach | 4:18 |
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Besetzung |
Petri Hannus: lead vocals, guitar Marko Leuanniemi: bass Keijo Pirkola: drums Arimatti Jutila: backing vocals, guitar
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