Silver Moth
Black Bay
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Anfang 2021 trafen sich Stuart Braithwaite, Elisabeth Elektra, Evi Vine und Steven Hill und gründeten Silver Moth. In Schottland wurden die sechs Songs für das gemeinsame Album Black Bay zusammen mit weiteren Musikern aufgenommen. Stuart Braithwaite dürften wohl Einige kennen von seiner Band Mogwai.
Nur sechs Songs? Das läßt zunächst eine EP vermuten, doch ein Blick auf die Spielzeiten erklärt es dann, spielen doch allein vier Songs über sechs Minuten, und "Hello Doom" ist mit gut fünfzehn Minuten gar der längste Track. Und gleich der erste Song, "Henry", läßt erkennen, dass diese Musik wohl "Luft zum Atmen" benötigt. Ganz langsam entwickelt sich der Song, voller schwebender Sounds von Gitarren und Synthesizern, und darüber eine fast flüsternde und sich zurückhaltende weibliche Stimme, ich vermute, es ist Elisabeth Elektra.
Der Song scheint keinen Anfang und kein Ende zu haben, nicht wirklich, irgendwie beginnt er und irgendwann endet er, ohne dass wirklich etwas Bewegendes geschehen ist. Atmosphärisch schwebender Sound, verträumt, hypnotisch in der Ansprache, episch in den Längen, besonders im längsten Song, nicht nach vorn drängende Gitarren, sondern stets einen Gesamtsound mitprägend. Anleihen beim Dream Pop, bei Shoegaze, und stets scheinen die Songs von einer Art Jam-Charakter geprägt zu sein.
Manchmal scheint anteilig die Stimmung einiger Songs von Dead Can Dance durchzuschimmern, doch ist man von deren Ausdruckskraft relativ weit entfernt, mitunter habe ich den inneren Wunsch, es möge doch etwas kraftvoller zu Werke gehen, gerade der Gesang ist viel zu viel Bestandteil des Gesamtsounds, ohne separat wirklich Akzente setzen zu können. Andererseits wirken alle Beteiligten absolut gleichberechtigt, weil wirklich niemand im Vordergrund steht, um sich zu profilieren durch besonderes "Zur-Schau-Stellen".
Die Besonderheit stellt auf jeden Fall "Hello Doom" dar, anfänglich verfiel ich sogar in eine Assoziation hin zur Band Sunn O))), doch das sind nur Ansätze, obwohl sich natürlich auch hier eine total hypnotisch-drohnenhafte Stimmung den langen Weg bahnt. Da wird der Sound dann doch um teils verstörend wirkende Elemente aus Noise Rock oder Doom erweitert und dann ein fast schon bedrohlich wirkender Sound erzeugt wird. Etwa um Minute Zehn herum hatte ich die Vision, nun könnte doch, in Anlehnung an den Aufnahmeort, eine Scottish Highland Pipe auftreten lassen, ich denke, das wäre hier absolut passend gewesen, und hätte dem relativ eintönigen Sound etwas Pfeffer verpasst.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Henry (7:19)
2 The Eternal (5:35)
3 Mother Tongue (6:02)
4 Gaelic Psalms (3:23)
5 Hello Doom (15:09)
6 Sedna (7:00)
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Besetzung |
Evi Vine (vocals, bass)
Elisabeth Elektra (vocals, synth)
Stuart Braithwaite (guitar, synth)
Steven Hill (guitar, synth)
Matthew Rochford (guitar, harmonium, spoken word, backing vocals)
Ben Roberts (cello, piano, trumpet, percussion, guitar, bass)
Island Debris (backing vocals)
Ash Babb (drums, percussion)
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