Soleil Niklasson

Rise


Info
Musikrichtung: Vocal Jazz-Fusion

VÖ: 21.04.2023

(JazzSick)

Gesamtspielzeit: 55:23

Internet:

https://www.soleilniklasson.com/
https://www.jazzsick.com/
https://uk-promotion.net/


Soleil, ja, der Name klingt nach Sonne, geboren wurde Soleil Niklasson zwar in Chicago, aber im sonnigen Los Angeles wuchs sie auf. Bereits im zarten Alter von fünf trat sie im Fernsehen auf und bekam später gar einen "Emmy" für ihr Gesangstalent. Mit so unterschiedlichen Stars wie Stan Getz, Rod Stewar oder Billy Preston stand sie auf der Bühne und mit dem Album "Coming Home" veröffentlichte sie 2002 ihr Debüt, zusammen mit der Band Hermosa.

Musikalisch orientiert sich die Protagonistin auf dem neuen Album Rise in unterschiedliche Richtungen wie Jazz, Soul, Rhythm & Blues, Gospel und Latin. "Soulful Jazz", so die Überschrift in der Pressemitteilung, und das passt dann auch gut. Bereits mit dem Eröffnungssong "Freedom Praise" betritt sie den Boden von Jazz, und mit "The Power" setzt sich dieses beherzt swingend fort. Neben ihrer Fähigkeit, sich gesanglich jazzig elegant und sehr geschmeidig zu bewegen, fällt mir hinsichtlich ihrer Stimmfarbe auf, dass sie mich hier mitunter auch an Grace Jones erinnert. Doch noch viel mehr geht das in Richtung Mahalia Jackson, und das wird im Laufe der Spielzeit immer deutlicher.

Nach dem leidenschaftlich swingenden "The Power" tritt mir das ruhig schwebende "Saudade" entgegen, eine nach klassischer Musik klingende Piano-Einleitung, die dunkle Stimme, mit kehligem Ausdruck läßt mich hier noch ein wenig mehr an Grace Jones denken, doch Soleil schlängelt sich mit ihrer Stimme viel mehr und viel elastischer durch den Song. Im Einklang damit läßt Andreas Laux sein Saxofon sprechen, welch ein gefühlvoller Song! Und wenn dann Caspar Van Meel noch seinen gestrichenen Bass dazupackt, dann wird es noch schöner.

Und so bieten die zwölf Songs recht viel Abwechslung und decken wohl auch so manche von Soleil geliebte musikalische Richtung ab in dieser wohl gelungenen Mischung. Großvater war katholischer Prediger und so mag man den Song "The Prayer" vielleicht erklären können, schwebt hier doch durchweg der Geist der Gospelmusik mit, so innig und ausdrucksstark erhebt die Künstlerin hier ihre Stimme, bevor mit "Home Back To Love" ein harter Swing noch einmal die Stimmung anfeuert. Und so, in direktem Vergleich, bin ich noch am Überlegen, ob Soleil besser im Gospel oder Soul oder im Jazz aufgehoben ist. Grundsätzlich tendiere ich zu Gospel/Soul, doch andererseits bringt sie mit ihrem Ausdruck wiederum eine besondere Note im Rahmen des Jazz ein. Und so bemerke ich hier eine weitere Parallele zu Mahalia Jackson, mit dem Unterschied, dass Soleil Niklasson stärker im Jazz verwurzelt ist, aber eben mit dem Gospel-Hintergrund.

Im Übrigen sollte unbedingt erwähnt werden, welch großartige Unterstützung die Sängerin durch ihre vierköpfige Band erhalten hat, sehr einfühlsam gestalten die Vier jeden einzelnen Song wesentlich mit und verschmelzen mit Soleil zu einem eingespielten Klangkörper.

Wie heisst es dann noch in der Pressemitteilung: My theme is to challenge the mind an move hearts! My songs are food for the heart and fuel for the soul. (Soleil's Motto)Diesen Ausspruch kann ich gern vollumfänglich unterstützen!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Freedom Praise
2 The Power
3 Saudade
4 Embrace
5 Rise
6 The Prayers
7 Home Back To Love
8 Won't You Hear Us
9 Daughter Of The King
10 Package Full Of Dreams
11 Be The Change
Besetzung

Soleil Niklasson (voice)
Andreas Laux (saxophone)
Sven Bergmann (piano)
Caspar Van Meel (bass)
Andreas Griefingholt (drums)



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