25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 149: Spyro Gyra - Three Wishes





Sommer 1998. Ein gutes Jahr zuvor war meine Schwiegermutter völlig unerwartet verstorben. Im Sommer hatten wir uns dann viel Zeit gelassen ihre Wohnung aufzulösen. Eine ganze Reihe von Kleinmöbeln konnten wir an eine Freundin weitergeben, die gerade ein Ferienhaus in Suhlendorf in der Heide erworben hatte, das sie möblieren musste. Ich hatte in der letzten Juli-Ausgabe bereits erwähnt, dass wir dort in der Zukunft immer wieder einmal Urlaub machen würden.

Nun war es wieder einmal so weit. Wir genossen die Heide, zu der vor allem meine Frau, die uns in dieser Ausgabe anlässlich des Todes von Jane Birkin auf eine kleine Zeitreise in die 70er Jahre mitnimmt, eine besondere Beziehung hat, da sie lange dort gelebt hat. Aber dort hatten wir auch unsere ersten gemeinsamen Urlaube gemacht. Und so genossen wir die Fahrradfahrten durch die Heide, Sauna und Sole-Therme in Bad Bevensen, besuchten das Kloster Wienhausen, in dem noch viel von der mittelalterlichen Bemalung erhalten ist, badeten in der Aller und ließen vor allem viel die Seele baumeln.

Working Nights von Working Week, das zweite Album, das ich beim Seepark-Fest gekauft habe

In Bad Bodenteich, einem Nachbarort von Suhlendorf, fand am 9. August das Seepark-Fest statt – mit integriertem Flohmarkt. Ein dem etwas poppigen Jazz offenbar überdrüssiger Markt-Händler hatte zu dem lächerlichen Preis von 3 DM CDs unter anderem von Working Week und Spyro Gyra im Angebot.

Erstere waren mir durch den „Inner City Blues“ ein Begriff; letztere waren irgendwie mit einem Positiv-Tag versehen, ohne dass ich heute genau sagen könnte, worin der begründet war. Jedenfalls galten Spyro Gyra für mich als eine interessante, bislang noch jenseits meines Horizonts liegende Erfahrung und waren damit der ideale Kandidat für einen 3-DM-Kauf. So wanderte Three Wishes an diesem 9. Sonntag nach Trinitatis in meine Sammlung.

Den Namen dieses Sonntags erwähne ich, weil der 10. Sonntag nach Trinitatis 1998 für mich eine besondere Bedeutung hat, auf die ich in einer der nächsten Kolumnen zu sprechen kommen werde.

Eine größere Wirkung hat Three Wishes auf mich offenbar nicht gehabt. Jedenfalls sind in den letzten 25 Jahren keine weiteren Alben der Band dazu gekommen. Den positiven Klang des Namens Spyro Gyra hat es in meinen Ohren aber auch nicht zerstört.


Norbert von Fransecky



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