Anatolian Weapons feat. Seirios Savvaidis
To the Mother of Gods
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Das Gesicht hinter Anatolian Weapons ist der griechische Musiker Aggelos Baltas, der in erster Linie in der Elektronikszene unterwegs ist und mit seinem Projekt Dream Weapons einige Veröffentlichungen, die eher dem EBM zuzrechnen sind, veröffentlicht hat und mit seinem Projekt Fantastikoi Hxoi im Krautrock unterwegs war.
Mit Anatolian Weapons Feat. Seirios Savvaidis wollte er diese Komponenten verbinden, was auch gelungen ist, obwohl doch irgendwie etwas völlig Anderes dabei herausgekommen ist. Durch die Hinzunahme des griechischen Folkmusikers Seirios Savvaidis fließt ein großer Strom traditionelle griechische Folkmusik mit ein, die jedoch in einem psychedelischen Gewand mit großem Percussions und somit „Dancemusic“-Anteil umgesetzt wird.
So ergeben die acht Stücke dieses nur als Vinyl und Download veröffentlichten Albums einen rhythmischen Mix aus wabernder Elektronik, vielen Drones und psychedelischen Sounds, angetrieben von einem Perkussionsmix, der einerseits sehr traditionell und damit manchmal auch mantraartig daherkommt, aber auch sehr modern und tanzbar klingt.
“Tarachti Katarrachti“ eröffnet mit den rituell wirkenden Gesangsspuren über einen Mix aus Psychedelik, Alternative und Elektronik. Danach taucht das Album immer tiefer in wabernde Sounds und Klänge, die wie im acht Minuten langen “Ofiodaimon", von traditionellen griechischen Instrumenten durchflutet werden. Die Perkussionen und der mantraartige Gesang treiben das Ganze schwebend voran. Das die zweite Seite eröffnende “Chaire Eos“ vermischt diese Klänge noch kompakter mit der begleitenden Gitarre und dem geedoppeltem Gesang. Mit den schwungvolleren Perkussionen ergibt dies ein knackiges und doch getragenes Psychedelikstück mit hohem Melodiefaktor.
Auf “Stan Stavraito“ verschwindet die Elektronk dann fast völlig und gibt den eindringlichen Gitarrenklängen mehr Raum. Es bleibt die pochende und psychedelische Perkussion. Sie nähert sich aber mehr dem griechischem Folk an.
Insgesamt bietet das Album acht Stücke, die alle auf ähnliche Weise und zwar hochkarätig funktionieren und einen so noch nicht gehörten Mix aus Psychedelia, Elektronik, Krautrock und griechischer Folklore bietet. Das klingt durch die eingesetzte Elektronik mitunter sehr modern, durch den psychedelischen Folkanteil wiederum aber auch wie aus einer längst vergangenen Zeit gefallen. Für den Psychedeliker von heute bietet das Album genialen Hörstoff mit einer Menge neuer Sounds, die sich wunderbar in Gewohntes einarbeiten. Sein Dancefloor- und Elektronikpublikum wird das Album womöglich eher vor den Kopf stoßen, ist es doch Welten von seinem anderen Schaffen entfernt.
Mir gefällt das hier dargebotene ausgesprochen gut, es ist handwerklich perfekt gemacht, klingt sehr gut. Die Mischung aus vertraut und fremdartig macht den Reiz des Albums auf. Mit To the Mother of Gods kann man eine wunderbar neue Form des Folk-Psychs entdecken.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
Seite 1
Tarachti Katarrachti 5:55
To The Mother Of Gods 4:04
Kalesma 4:20
Ofiodaimon 8:19
Seite 2
Chaire Eos 3:51
Stan Stavraito 6:04
Limnothalassa 6:11
Tarachti Katarrachti (Reprise) 3:03
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Besetzung |
Aggelos Baltas: Elektronik, Instrumente, Gesang
Seirios Savvaidis: Elektronik, Instrumente
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