A-Wa

Bayti Fu Rasi


Info
Musikrichtung: World Music-Dancefloor-Fusion

VÖ: 31.05.2019

(S-Curve)

Gesamtspielzeit: 43:51

Internet:

https://www.a-wamusic.com/
https://networking-media.de/
https://s-curverecords.com/


Dieses Album ist der Urgroßmutter und deren Tochter gewidmet, die beide seinerzeit, 1949, als jemenitische Juden aus dem Jemen nach Israel flüchteten. Somit handelt es sich bei A-Wa um ein jemenitisch-israelisches Schwestern-Trio, und Bayti Fu Rasi ist ihr zweites Album.

Gleich vorweg – diese Musik ist grundsätzlich sehr gewöhnungsbedürftig für europäische Ohren. Zwar stoßen wir vor in den Bereich fusionierter Musik, doch bleibt der orientalisch anmutende Eindruck zunächst vorrangig. Darüber hinaus ist es, sofern man mit den fremdartigen Klängen des Gesanges Freund geworden ist, eine weitere Herausforderung, sich massiver Elektronik und programmierten Rhythmen zu stellen. Und genau das stellt für mich die größere Herausforderung dar. Denn wenn man sich zum Beispiel lange mit keltischer Musik beschäftigt hat, dann sind diese speziellen Tonfolgen in den Melodien ganz vertraut hinsichtlich so mancher Ähnlichkeit in einigen Passagen.

Doch gerade die Musik aus dem Nahen Osten hält doch in der Regel so ganz viele wunderbare Perkussionselemente natürlicher Herkunft bereit. Aber hier wird oft gnadenlos gequietscht und gewummert, dass es, zumindest mir, die Freude an diesen eigentlich so herrlichen Rhythmen vergällt. Nun, aus kommerzieller Sicht betrachtet, wird gerade diese Art moderner Dancefloor-Bearbeitung, mehr Erfolg beinhalten bei den Kids. Unweigerlich mag man zwar oberflächlich mitgerissen werden in diesem wogenden Sound, doch näher betrachtet, wirkt es durch die massive elektronische Ausrichtung eher kalt und steht in krassem Gegensatz zu dem sehr natürlichen Gesang der drei Damen. Vielleicht sollten die Drei nächstes Mal die Hilfe von solchen Welt-Musikern wie Okay Temiz, Zakir Hussain, Trilok Gurtu oder anderen Größen dieses Fachs in Anspruch nehmen, ein grandioses Album wäre das, mit diesem betörenden Gesang, der unter die Haut geht, und mit mitreißenden Melodien.

Denn durch die hier vorgelegten Bearbeitungen wirkt die Musik im Laufe der Spielzeit der Platte ermüdend, man glaubt, es würde sich nicht viel verändern und vieles wird dadurch zum Gleichklang verdammt. Nun, diese Mischung aus Elektro und Hip Hop-Beats in Verbindung mit Songs in jemenitisch-arabischen Dialekt ist nun recht einmalig in dieser Art und besitzt auch einen gewissen Stellenwert, also objektiv betrachtet ist das alles mit Sicherheit gut und professionell gemacht. Wie der Brite sagt: “To Whom It May Concern“…., und für Partys und zum Abtanzen ein Abräumer ersten Ranges!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Ya Watani (Intro)
2 Ya Watani
3 Mudbira
4 Hana Mash Hu Al Yaman
5 Bayti Fi Rasi
6 Al Asad
7 Tayir Al Ban (Interlude)
8 Bint Al Sheikh (feat. Avner Cohen)
9 Malhuga
10 Ma Bish (Interlude)
11 Min Tiht Al Firash [Explicit]
12 Shama'a
13 Tarig Tawila (Interlude)
14 Makhada Min Thahab
Besetzung

Fair, Liron und Tegel Haim (vocals)
Avner Cohen (vocals - #7, 8)
Tamir Muskat (drums, programming, keyboards, guitars - #13)
Yogev Glusman (violins - #2, 6, 11, 14, guitars - #2, 3, 5, 6, 8, 9)
Noam Havkin (keyboards & synths - #2, 3, 5, 6, 9, 11)
Tom Darom (keyboards & synths - #4)
Nitzan Eisenberg (bass & Moog - #3, 6, 8, 9, 14)



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