Volker Engelberth
Prismatic Colours
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Vor drei Jahren frönte der Pianist Volker Engelberth noch dem Piano-Trio-Jazz, mit dem Album “Kaleidoskop“. Auf Prismatic Colours hat sich die Besetzung zum Quintett erweitert, wie bereits auf dem Vorgänger “Jigsaw Puzzles“.
Der studierte Pianist kann insofern abermals seine Eigenkomposition auf das größere Format ausdehnen in der Gestaltungsmöglichkeit. Enthalten sind drei Suiten, nach Farben benannt, “Red“, “Yellow“ und “Blue“. Jeder Teil hat wiederum drei Abschnitte, die die drei Hauptteile verbinden sollen. Und so fließen die Farben nach und nach ineinander. Doch fließt auch die Musik den gleichen Weg?
Wie ich bereits früher einmal bemerkte, sollten wir uns nicht auf den typischen Swing einstellen, den man als Jazz-Fan unter anderem von Be Bop oder Hard Bop kennt und liebt. Hier gibt es strikt durchkomponierte Strukturen, die neben Jazz auch Elemente der E-Musik und des Folk einbeziehen. Insofern liegt erneut die „Gefahr“ in der Luft, akademisch wirkende Musik präsentiert zu bekommen. Ja, emotionale Momente wie Ruhe, Unruhe, Ausbrüche in freie Felder, sie gibt es, wirken jedoch strukturiert, gleichwohl hochmusikalisch angelegt. Dieser Jazz spielt auf hohem Niveau, aber eben ohne das Feuer des „Jazz von der Straße“, oder wie auch immer man ihn bezeichnen sollte. Gleichwohl ist auch dieser Jazz präsent, aber eben lediglich als Element einiger Stücke. Somit hat sich eine gewisse Art von Fusion eingestellt, die ein besonderes Hörvergnügen darstellt.
Dieses Vergnügen ist unter anderen dadurch gekennzeichnet, indem man die Interaktionen der Musiker genießen und sich daran erfreuen kann, wie sie untereinander professionell verschmolzen sind und aufeinander zugehen, sich gegenseitig „aufnehmen“ und gemeinsam fortschreiten, und somit den fließenden Weg der Farben sicherlich gut darstellen können. Es geschieht auf diese Weise sehr viel, eigentlich unterliegt die Musik der ständigen Veränderung und/oder Entwicklung. Der Bandleader Engelberth stellt sich und seinen Mitstreitern einen gleichberechtigten Spielraum zur Verfügung, sein Piano ist nicht dominant, sondern wichtiger Teil des Ganzen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
Part I – Red
1 Red (Intro)
2 Red-Orange
3 Orange
Part II – Yellow
4 Orange-Yellow
5 Yellow
6 Green
Part III – Blue
7 Blue (Interlude)
8 Purple
9 Purple-Red (Outro)
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Besetzung |
Volker Engelberth (piano)
Bastian Stein (trumpet, flugelhorn)
Alexander ‚‘Sandi‘ Kuhn (tenor sax)
Arne Huber (bass)
Silvio Morger (drums)
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