Der Rotz im Rock gehört auf diesem Album eindeutig in Klammern. Er ist immer wieder mal da. Aber mindestens genauso oft geben sich Dregen und Co erheblich ruhiger. Und so changiert die Stimme von Nicke in dem recht weiten Bereich zwischen einem Axl Rose und einem Tom Petty. Die schwedische Karte wird z.B. im unbedarft los rotzendem Opener gespielt, während die Tom Petty-Parallelen bei “Roads“ sehr offensichtlich werden. “Hold 'em down„ hätte bruchlos auf Alice Coopers Trash-Scheibe gepasst.
Der nette Punk von nebenan dürfte ob dieser Annäherung an erwachsenen Mainstream-Rock frustiert den Pubertäts-Iro schütteln. Dafür dürften einige in Ehren ergraute Leser des Rolling Stone, die bei dem einen oder anderen heftigeren Riff nicht gleich erschreckt mit dem Herzkasper reagieren, hier ein Objekt der Begierde am Horizont erscheinen sehen.