Lieblingslieder 44: Of Monsters and Men - “Little Talks“
Immer wieder erfährt man in unserem kleinen Magazin Details aus dem Leben unserer Autoren. Von seinen Musikschülerinnen und -schülern, die ihn mit Liedern bekannt gemacht habe, hat Ingo ja schon verschiedentlich berichtet. Nun erfahren wir, dass er mit seiner Frau eine kirchliche Jugendband betreut hat. Uns bringt das eine Akustik-Version aus der Feder der norwegischen Of Monsters and Men ein. Ab etwa 2007 betreuten meine Frau und ich gemeinsam eine kirchliche Jugendband, die mit viel Engagement und Freude an der Musik wöchentlich probte und sich so recht schnell zu einer richtig guten Band entwickelte. Neben Liedern aus dem christlichen Bereich waren sie immer wieder auf der Suche nach – damals – aktuellen Songs, die für sie auch spielbar waren und zur Besetzung (Schlagzeug, Bass, Gitarre, Piano, Gesang und Trompete) passten. Als 2011 aus dem ersten Album My Head Is An Animal die erste Single - “Little Talks“ - der isländischen Gruppe Of Monsters and Men ausgekoppelt wurde, wussten sie sofort, dass sie das Lied unbedingt spielen wollten, weil es perfekt zur Besetzung mit der Trompete passte (und auch weil es ein großer Hit war). Also haben wir begonnen, das Lied mit der Jugendband zu lernen. Es wurde ein Highlight bei ihren Auftritten. Mich begleitet das Lied seither, weil es sich ideal für meinen Gitarrenunterricht eignet. Vier einfache Akkorde (wenn man das Lied einen Halbton tiefer transponiert), die sich quasi stets wiederholen. Damit kann auch ein relativer Neuling am Instrument etwas anfangen. Und so gibt es kaum einen meiner Schüler, der das Lied nicht schon spielen durfte/musste. Und auch über 10 Jahre nach Erscheinen, ist es unter den Kindern und Jugendlichen noch geläufig. Geschrieben wurde das Lied von Nanna Bryndís Hilmarsdóttir und Ragnar Þórhallsson, die auch abwechselnd den Gesang übernehmen und eine Art kompliziertes Zwiegespräch miteinander führen, denn das Paar redet schön aneinander vorbei, weil zu vermuten ist, dass einer der beiden Protagonisten, gar nicht mehr unter uns weilt und sie sich gar nicht gegenseitig hören können. Clever gemacht und laut Nanna Bryndís Hilmarsdóttir (eine begnadete Sängerin) von einem alten Haus inspiriert, in das sie eingezogen ist. Musikalisch handelt es sich um einen Song mit hohem Ohrwurm-Potenzial. Gleich der Beginn, mit der wunderbaren Bläsermelodie, besitzt sofortige Wiedererkennungswert. Nach einem Takt weiß man sofort, welches Lied hier gespielt wird. Und auch da Arrangement insgesamt ist sehr klug gestaltet. Immer wieder werden ruhigere Stellen eingebaut, welche die treibende Kraft des Songs nur noch mehr herausstellen. Mir ist klar, dass man das Lied eigentlich mit zwei Stimmen besetzen müsste. Dennoch spiele ich es auch alleine, weil es einfach Spaß macht, das Lied zu spielen und zu singen. Die Bläsermelodie spiele ich natürlich mit der Gitarre. Das Lied bekommt dadurch einen leicht anderen Charakter, aber dennoch spiele ich “Little Talks“ so eng am Original, wie es mit nur einer Gitarre möglich ist. Of Monsters and Men haben mit “Little Talks“ einen fast schon ikonischen Song veröffentlicht, der für mich dabei wunderbar auch mit nur einer Gitarre funktioniert. Das ist große Songschreiberkunst und absolut zeitlos. Ein Lied, das einfach gute Laune verbreitet und seit seinem Erscheinen, eines meiner Lieblingslieder! Ingo Andruschkewitsch |
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