Hanna Meyerholz
This Year
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Zunächst lasse ich die Protagonistin aus Münster selbst zu Wort kommen. So schreibt sie über sich auf ihrer Webseite:
Ich bin Hanna Meyerholz, Singer/Songwriterin, 33 Jahre alt und mache Musik seit irgendwie immer schon. In Phil Wood habe ich nicht einen genialen (Mit)Musiker, sondern auch ein Gegenüber zu finden, das den Wunsch nach Echtheit in der Musik, das Gefühl, dass nicht immer alles groß und laut sein muss und meine Denk- und Schreibweise versteht und zu unterstützen weiß. Seitdem sind wir meist als Duo unterwegs.
Bereits von Beginn an vermittelt die Musik absolut nicht das Gefühl, dass sie aus Deutschland stammen könnte. Nein, sie führt mich vielmehr gedanklich in die USA, in das wohl unerschöpfliche Becken dort ansässiger Singer/Songwriter*innen. Denn diese Atmosphäre ist wirklich typisch für jene Art des Genres, wie es sich in den Siebzigern dort vermehrt entwickelte. Joni Mitchell, Kate Wolf, Janis Ian fallen mir da etwa ein. Nicht, dass Hanna Meyerholz so ähnlich wie eine der Genannten klingt, sondern ich meine damit diese besondere feinfühlige und elegant-warme Stimmung.
Der Titelsong des Albums fliegt dann ein wenig flotter über die Runden, ergänzt durch einen sanften Schlagzeug-Einsatz. Diese Zutat bekommt der Musik auch recht gut und unterstreicht die Stimmung druckvoll. Die Protagonistin trägt ihre Songs mit sehr einschmiegsamer und flexibel arbeitender Stimme vor, sie weiss sich zu behaupten und fokussiert das Hörerlebnis auch darauf. Dennoch bleibt die Begleitung nicht eine reine Begleitung, sondern die einzelnen Komponenten sind harmonisch miteinander verschmolzen.
Ein sehr schönes Stück ist "Castles", sehr verträumt, ein wenig verspielt und im Zusammenspiel von Instrumenten und Stimme angenehm verschlungen, hier spüre ich ganz stark eine Annäherung an Joni Mitchell. "Irish Green" nimmt den Titel beim Wort und ich bemerke einen sachten keltischen Ausdruck, hier dringt ein wenig die Stimmung so mancher Songs der Irin Mary Black durch, ich verweise hierzu auf deren Album "By The Time It Gets Dark"! "Rise Above" erfährt dann noch eine dezent swingende Stimmung in Richtung Jazz-Feeling.
Ein sehr harmonischer Song, der irgendwie auch sofort "anspringt", ist "Before We Go Down" und mit dem "Work Song" singen Hanna und Phil a-capella und verleihen dem Titel einen besonderen Anstrich, das aber nur für etwa eine Minute. Doch dann erscheint die Tracknummer 11! Ein "hidden track"! Nanu, den kenne ich doch, klar - nochmal der Titelsong in etwas anderer Version, und wiederum stelle ich fest, dank des antreibenden Schlagzeugs ist es der zugänglichste und wohl auffälligste Song, geeignet für eine mögliche Single-Auskopplung.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Somewhere Out There
2 This Year
3 Castles
4 Irish Green
5 Rise Above
6 Places
7 Before We Go Down
8 Not Safe To Say
9 How To Swim
10 Work Song
11 This Year (hidden track)
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Besetzung |
Hanna Meyerholz (vocals, guitar)
Phil Wood (guitar, backing vocals)
Morina Miconnet (backing vocals)
Stefan Schneider (drums)
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